derspecht

CoroNews 30.03.2020

Auch heute machen die Wodargs (aka Bhakdi, aka Scheffmann, aka etc.) weiter die Runde. Der Ex-Verfassungsschützer Maaßen hat, gewissermaßen „gestützt“ auf die bekannt/kompetente Frau Lengsfeld sowie nicht weiter genannte renommierte Ärzte nun auch sein Influenza-Bekenntnis abgegeben. Gutes Timing, denn es wird nicht mehr lange möglich sein, sich noch vor den abfahrenden Zug zu werfen.

Ich fasse daher hier letztmals diesen Influenza-Vergleich kurz zusammen, denn Covid-19 überschreibt derzeit so rasant alle Statistiken, dass man bald dazu nichts mehr sagen muss. Wir werden folgendes sehen: Bilder von Krematorien, Leichenhallen und in Krankenhäusern dahinvegetierenden Menschen aus aller Welt, Italien reichte uns ja nicht.

Es wird diese Bilder nach meiner Befürchtung zumindest lokal, hoffentlich aber nicht in diesem Ausmaß, auch bei uns geben. Aber die statistischen Bedürfnisse der Influenza-Jünger werden auch befriedigt sein, Covid-19 wird in den ersten Monaten seiner Ausbreitung in allen Ländern die Influenza-Verläufe in Vergleichsstatistiken zu einem Grundrauschen degradieren. Da letztlich wohl alle Länder – heute auch Russland – mit harten Maßnahmen reagieren, bleibt das hoffentlich auf ca. das erste Halbjahr 2020 begrenzt, so dass wir die von der WHO befürchtete hoch siebenstellige Opferzahl verhindern können.

Covid-19 ist eine Krankheit, die sich in der Anfangsphase in sehr kurzen Rhythmen verdoppelt, bis sie durch harte und massenhafte Unterbrechung von Kontakten gebremst wird. Wann und ob diese Ausbreitung eine „biologische Grenze“ findet, also von selbst stoppt oder pausiert, ist unbekannt. Das liegt insbesondere an der fehlenden Immunität, weshalb Covid-19 vermutlich jeden infizieren kann. Eine weitere, die Ausbreitung sehr begünstigende und beschleunigende Tatsache ist, dass Covid-19 sehr früh – Studien sprechen von 2 bis 5 Tagen – nach einer Infektion bereits weiter gegeben werden kann und dass die Infizierten zu diesem Zeitpunkt noch keine Symptome haben, also ihre Erkrankung nicht spüren. Aufgrund der häufig unscheinbar verlaufenden Erkrankung, gilt dies in vielen Fällen über die gesamte Dauer der Infektion. Fremdverantwortung, also vorsorglicher Schutz anderer vor einer Weitergabe fällt daher schwer. Aufrufe, dies trotzdem zu tun, sind gescheitert.

Dies sind nur einige wenige kausale und wissenschaftlich ausreichend erforschte Gründe, weshalb die Ausbreitung von Covid-19 mit einer Influenza nicht vergleichbar ist. Bestätigt wird dies statistisch durch stabile exponentielle Verbreitungskurven in allen Ländern, die keine besonderen Maßnahmen ergreifen. Auch solche Kurven sind bei der Influenza unbekannt. Hier oszillieren die Zahlen typischerweise während der gesamten Saison, da die Krankheit sich langsamer und zudem erst nach Eintritt von Symptomen überträgt, insbesondere aber auch deshalb, weil sie auf Resistenzen und Immunitäten trifft. Die Verläufe stellen also ein flach über die gesamte Saison laufendes Auf und Ab dar. Weder kennt Influenza in der Menge so steile Kurven, noch laufen diese ungebremst weiter.

Unklar ist bei Covid-19 die Sterblichkeitsrate der tatsächlich Infizierten, was wesentlich daran liegt, dass es eine Dunkelziffer gibt, die aufgrund der unterschiedlichen Testkapazitäten und Testverfahren in den einzelnen Ländern kaum einzuschätzen ist. Trotzdem laufen die Meldezahlen ab einer gewissen Verbreitungsmenge wie ein Uhrwerk mit stabilen Verdopplungsraten, solange ein Land nichts unternimmt. Auch das gilt weltweit.

Ebenso folgen auf die Infektionskurven mit einem statistisch stabilen Nachlauf Verläufe an Todesfällen, ebenfalls mit Verdopplungsraten in wenigen Tagen. Ab einer gewissen Gesamtmenge können diese Kurven mit zeitlichem Versatz unmittelbar nebeneinander gestellt werden. Das sind alles Muster, die es bei Influenza nie gegeben hat. Welche Sterblichkeitsquote dahinter liegt, ist daher vorerst egal, denn die absolute Zahl der Todesfälle sowie insbesondere deren Verdopplungsrate macht dies zweitrangig.

Obwohl sich von Tag zu Tag diese statistischen Muster weltweit bestätigen, gibt es immer noch „Experten“, die Covid-19 der Influenza gleich setzen oder dieser gar unterordnen. Argumentiert wird hier im Wesentlichen mit der unklaren Sterblichkeitsrate sowie mit den Gesamtzahlen der Influenza über eine gesamte Saison, die Covid-19 in der Tat noch nicht erreicht hat.

Diese Aussagen sind auf mehreren Ebenen zynisch, ja gefährlich: Eine stabile statistische Entwicklung, die binnen weniger Tage auf fünfstellige Opferzahlen hinausläuft und daher auf sechstellige binnen weniger Wochen extrapoliert werden kann, darf nicht mit Diskussionen über Sterblichkeitsraten ignoriert werden. Die in enormer Geschwindigkeit drohende absolute Zahl erlaubt kein Zögern, ob das irgendwann stoppt. Hinzu kommt die ebenfalls stabile Rate von bis zu 10% schwerer Verläufe mit stationärer Aufnahme. Das führt in der Realität in vielen Ländern bereits heute und in den Hochrechnungen überall zu Fallzahlen, die kein Gesundheitssystem dieser Welt verkraften kann – mit entsprechenden Folgen für die Gesamtversorgung lebensgefährlich Erkrankter oder Verletzter welcher Ursachen auch immer.

Inzwischen erhärtet sich, dass viele dieser intensivmedizinisch behandelten Patienten mit Lungenschäden zu rechnen haben, die möglicherweise sogar irreversibel sind. Wir sprechen also nicht nur von Todeszahlen, sondern auch von schweren Dauerschäden in noch höherer Zahl.

Gerne wird neben der Frage der Sterblichkeitsrate die der Kausalität gestellt, da unklar sei, ob Covid-19 in allen Fällen die Todesursache sei. Dazu ist mit Verweis auf die Statistik ebenfalls zu sagen, dass die vorhandenen Muster von parallelen Verläufen Infizierter und Toter bezüglich absoluter Zahl und Regelmäßigkeit in allen Ländern keinen Zweifel mehr an der grundsätzlichen Kausalität von Covid-19 zulassen. Es mag zwischen dieser statistisch eindeutigen Korrelation einen Abschlag bei der Kausalität geben, aber ob diese – signifikanten, vollkommen neuen und einmaligen – Todesfallkurven zu 80%, 90% oder 100% auf Covid-19 kausal zurückzuführen sind, spielt angesichts der Geschwindigkeit und zunehmend auch der absoluten Zahl keinerlei Rolle. Lokale Statistiken in bereits mit großer Ausbreitung betroffenen Regionen wie New York zeigen tägliche Todeszahlen, die solche von Influenza um ein Vielfaches übersteigen – ich habe gestern dazu ein Chart geteilt.

Schließlich wird angeführt, in der Gesamtzahl über eine Saison führe die Influenza zu einer Opferzahl, die Covid-19 bisher deutlich unterschreite. Das ist falsch, denn selbstverständlich müssen diese Zahlen auf einen Vergleichszeitraum abgestellt werden, da Covid-19 erst beginnt und jetzt zu entscheiden ist, ob man es weiter laufen lässt oder reagiert.

Wie eingangs erwähnt werden diese Argumente bald nur noch Peinlichkeiten sein und alle, die sie verbreitet oder weitergegeben haben, hoffentlich zu ihrer Verantwortung stehen. Was leider aufgrund des unverantwortlichen und in vielen Ländern natürlich hilflosen Verhaltens von Regierungen bereits jetzt nicht mehr aufzuhalten ist, sieht man an dem Chart, das ich geteilt habe und an folgendem Vergleich:

Die WHO hat für 2019 weltweit insgesamt knapp 5 Millionen Sterbefälle in zwei Kategorien registriert: Lungenentzündung und Entzündungen der unteren Atemwege. Das ist quasi die große Klammer um alle möglichen Erkrankungen mit „Ähnlichkeiten“ zu Covid-19. Umgerechnet bedeutet dies weltweit einen Durchschnitt von knapp 14.000 Opfern täglich. Der Durchschnitt dürfte eine recht gute Wahl sein, da die Jahreszeiten und Infektionsabläufe sich auf dem Planeten gleichmäßig über das ganze Jahr verteilen.

Für Covid-19 wurden gestern 3.300 Todesfälle an einem Tag gemeldet, sechs Tage zuvor war es weniger als die Hälfte. Diese Zahl ist noch weit von den 14.000 entfernt, aber sie wird sich vermutlich sogar eher in vier Tagen nochmals verdoppeln als in sechs und das wird noch sehr lange so weiter gehen, denn: Diese Zahlen stammen im Wesentlich von nur SIEBEN Ländern der Erde!!

Es ist bereits jetzt nicht mehr zu verhindern, dass alleine in diesen SIEBEN Ländern in zwei bis drei Wochen pro Tag MEHR Menschen sterben, als es normalerweise WELTWEIT bei allen Atemwegserkrankungen zusammen passiert.

Diese sieben Länder sind bereits zu drastischen Maßnahmen gekommen, so dass es hoffentlich bald stoppt. Was im Rest der Welt passiert, kann ich nicht beurteilen. Ich hoffe sehr, dass wir die 5 Millionen bei weitem unterschreiten werden – auch zu dem Preis, dass es dann so manchen Ignoranten geben wird, der am Ende behauptet: War doch nur ne kleine Grippe.

Wer es mit solchen Zahlen immer noch nicht kapiert, darf seine Grippe behalten.

 

Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge