Herr Papier hat wie so viele mal wieder Recht, stellt aber schlicht auch die falsche Frage, die alle rückwärts und langsam denkenden leider übersehen: Was passiert denn mit unseren Grundrechten, wenn wir diese Pandemie einfach weiter rollen lassen? Wer das angesichts der ersten Entwicklungen in den USA übersieht, muss wirklich blind oder einfach zu langsam im Kopf sein!
Dasselbe gilt für „meine“ Wissenschaft, die Ökonomie. Ich werde überschüttet mit Zuschriften, ich solle mich doch endlich der Frage stellen, was so ein Shutdown kostet. Nun, mit dieser Frage beschäftige ich mich schon vom ersten Tag, sie ist weitaus schwieriger als die Bewertung dieser leider trivialen Pandemiekurven.
Meine Antwort an die Ökonomen lautet: Ihr stellt die falsche Frage. Es geht längst darum, zu bewerten, was es kostet, einen Shutdown NICHT zu machen. Das ist umso wichtiger, weil es bereits jetzt ansteht, sich damit zu beschäftigen, was es kostet, zu viele der Maßnahmen wieder zurück zu nehmen.
Ich sehe zwischen Epidemiologie, ethischen Werten, Staatsordnung, Grundrechten und ja, auch Ökonomie KEINERLEI Widerspruch. Wer aus kurzsichtiger ökonomischer Sicht glaubt, er helfe der Wirtschaft, indem er „lass uns mal weiter machen“ propagiert, hat es halt leider immer noch nicht verstanden: Das sind (auch) ökonomisch verheerende Vorschläge!
Mit schönen Grüßen an Herrn Lindner und viele andere, die ich hier gar nicht aufzählen kann. Ich hoffe nur, dass auch bei den ökonomisch Verantwortlichen in den Unternehmen so langsam die Erkenntnis reift, dass es darum geht, über den Tellerrand der kommenden Monate hinauszusehen und dass die Idee möglichst rascher „Normalität“ unbezahlbar ist.
https://www.deutschlandfunk.de/die-nachrichten.1441.de.html