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CoroNews 22.08.2020

Die Zahlen sind besser als die bisher bekannten, die teilweise von 50% Sterberate unter Beatmung sprachen. Der entscheidende Punkt ist aber der Vergleich mit anderen Ländern, in denen das Gesundheitssystem teilweise sogar zusammengebrochen ist: Dort sind die Zahlen nämlich ähnlich.

Nun weiß man natürlich nicht, wie sich die Triage beispielsweise in Italien, Spanien und teilweise auch Frankreich ausgewirkt hat. Wenn es für Patienten gar keine Versorgung mehr gab, werden vermutlich auch einige verstorben sein, die mit einer Beatmung möglicherweise überlebt hätten.

Große Unterschiede sind aber nicht wahrscheinlich. Es ist insofern sicher wichtig, das Gesundheitssystem mit ausreichend Kapazitäten auszustatten, um Triage zu verhindern. Es ist aber falsch, das Gesundheitssystem als wesentlichen Faktor bei der Bekämpfung der Epidemie zu sehen. Das ist erst dann der Fall, wenn es Therapeutika oder Impfstoffe gibt. Bis dahin gilt: Prävention ist das einzige Mittel, die gesundheitlichen Folgen so gering wie möglich zu halten.

Im Frühjahr ist das in Deutschland ganz gut gelungen – wobei auch wir mit Blick auf Asien sehen sollten, dass es besser geht. Im Herbst/Winter, der nach meiner festen Überzeugung die letzte Hürde vor der Verfügbarkeit medizinisch effektiver Mittel sein dürfte, sollten wir also keinesfalls nachlassen.

Es ist sehr bedauerlich, dass die Ausreizung der Kapazitäten im Gesundheitswesen und der stolze Hinweis auf dessen Leistungsfähigkeit immer noch viele Debatten und Strategien dominiert. Dafür gibt es keinen Grund!

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/covid-19-in-deutschland-nur-zwei-von-drei-patienten-ueberleben-kuenstliche-beatmung-a-b4eb32d6-aac2-47b9-9502-32b1a7a056fe?fbclid=IwAR1kT8QTUpt1qXRCrbKqwmgKFLRdXkCy7uVBnTgfuaRvJBTYtd3kK9QipCo

 

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