Eigentlich bin ich es müde, so einen dilettantischen Mist gerade zu rücken. Aber das Ding geht mal wieder unkritisch rum. Wie wenig Streeck von Mathe versteht, belegt er selbst, denn die Quelle modelliert die Daten zur Gänze mit Exponentialfunktionen. Das geht nämlich nicht anders, weil so ein Prozess nun mal exponentiell ist. Das heißt aber nicht, „steil nach oben“, was Streeck wohl damit verbindet. Die Quelle (Levitt) argumentiert vielmehr damit, die Wachstumsrate des (exponentiellen) Prozesses breche letztlich von selbst, da wir uns in begrenzten Sozialstrukturen bewegen.
Das sagt Levitt seit Frühjahr, er hat das insbesondere für Israel behauptet. War nicht so ganz richtig. Die Grenze unserer engeren Sozialstrukturen ist eine Tautologie. Es ist bekannt, dass es immer wieder zu Infektionsketten kommt, die langsam verlaufen und im privaten Kreis irgendwann austrocknen. Die hohe Wachstumsrate kommt bekanntlich über Cluster-Effekte und da kann sie bei einem singulären Event auch mal 10, 50 oder 100 sein. Das ist dann sogar sehr steil und gilt es zu verhindern, denn sonst verläuft sich die Wachstumsrate eben nicht – was wir auch in Deutschland im Frühjahr erleben mussten. Beispielsweise in Heinsberg beim Karneval. Wer hatte diesen Case noch wissenschaftlich untersucht?