Eigentlich langweilt er inzwischen, aber er verschafft sich leider eine Medienpräsenz, die nicht unkommentiert bleiben darf: Armin, „ich will Kanzler werden“ Laschet hat mal wieder in die Bettpfanne seiner offensichtlich komplett aus den Fugen geratenen PR-Beratung getreten.
Ich bin kein großer Fan der Spiegel-Kolumnen, aber diese empfehle ich gerne, denn ich kann nur zustimmen: Das Phrasenschwein der FAZ-Redaktion musste nach dem Interview mit Laschet vermutlich zum Notkotzen auf die Intensivstation.
Dagegen ist das „härteste Weihnachtsfest“ harmlos. Die Schamlosigkeit, mit der Laschet epochale Megatrends wie Klimawandel, Globalisierung, Digitalisierung, Disruptionen etc. bemüht, um dazu dann konkrete Beiträge vom strategischen Niveau einer Pommesbude nachzuschieben – die zudem alle nur das marktwirtschaftliche Kuschelmodell der CDU der 90er aus dem wohlverdienten Jenseits wiederbeleben – ist unerträglich.
Dieser bereits mit seinen Landesaufgaben weitgehend überforderte, sich selbst offensichtlich maßlos überschätzende NRW-Landespolitiker kann wohl nur durch so etwas wie ein personelles Vakuum seiner Partei überhaupt in die Nähe einer wichtigen Aufgabe gekommen sein.
Er muss davon weg, ganz weit weg – schon seine Kandidatur ist eine Schande für die CDU. Ich erinnere mich tatsächlich an keinen Kandidaten für den Vorsitz der Partei oder gar öffentlich geäußerte Kanzler-Ambitionen, bei dem ich so ein Fremdschämen empfunden hätte.
Dagegen sind die leider mit wesentlich geringerer Medienpräsenz begleiteten Auftritte von Röttgen eine intellektuelle Wohltat. Hier sehen wir einen sehr nachdenklichen Mann, der weiß, wovon er spricht, der zugleich Demut vor den großen Aufgaben zeigt. Kein Dampfplauderer aus der Vergangenheit, aufgepumpt von einer überforderten PR oder seinem eigenen Ego, wie Merz.
Man kann nur hoffen, dass der CDU-Parteitag einen Vorsitzenden mit intellektuellem und persönlichem Vermögen bevorzugt, der zudem auch in die Zeit passt. Dann kann es nur eine Wahl geben!