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Donald Trump – das sinkende Schiff

Die Deutsche Bank und eine zunehmende Zahl von Unternehmen verkünden, die Geschäftsbeziehungen zu Donald Trump einzustellen. Aus seinem Umfeld, den politischen Zirkeln um ihn und die republikanische Partei lesen wir täglich von reumütigen Rücktritten oder entsetzten Klarstellungen. Ganz wunderbar, wie vollkommen neue Erkenntniswellen in die Öffentlichkeit gelangen. Eine Massenimpfung an Wissen findet gerade statt.

Es ist immer wieder sehr lehrreich, wenn auf Lügen, Betrug und Druck basierende Machtstrukturen implodieren. Das geht erstens sehr schnell und zweitens steigt von Tag zu Tag die Absprungrate derer, die sich noch gerade rechtzeitig vom Machtzentrum distanzieren. Der Zeitpunkt dieser Maßnahme darf als eine Art Intelligenztest zu werten sein.

Dem Vizepräsidenten Pence dürfen wir an der Stelle erstens nicht zu viel zutrauen und zweitens konstatieren, dass seine Position besonders schwierig ist, da ihm geschickterweise seitens der Demokraten nur der Weg des Königsmörders als Rückzug belassen wurde. Keine sehr bequeme Position und Populisten tun sich erkennbar schwer damit, zwischen Pest und Cholera die Wahl zu treffen. Meist tun sie dann gar nichts und erkennen dadurch niemals, dass diese (nicht-) Entscheidung wie so oft die falsche Wahl ist.

Gleichwohl bleibt zu hoffen, dass die Demokraten sich vor ihrer Initiative ausreichend versichert haben, dass sie dieses Mal auch gelingt. Ein erneutes Scheitern des Verfahrens wäre ein weiterer Schaden, den die USA nach den vielen bereits eingetretenen Kollateralschäden des kollabierenden Trump-Imperiums nicht auch noch brauchen können.

Ob es nun aber der Deutschen Bank gelingen wird, die 300 Millionen Dollar zurück zu bekommen, dürfte maßgeblich davon abhängen, ob sich diskret andere Banken finden, die in der Sache mit den Geschäftsbeziehungen zu einer anderen Bewertung kommen. Das wird jetzt recht spannend, denn zurückzahlen kann Donald Trump seine Verbindlichkeiten aus eigener, zudem schwindender Kraft sicher nicht. Mal schauen, wie die Deutsche Bank weiter über die Causa Trump berichtet – diese Meldung aus der leicht überforderten PR-Ecke ist aus meiner Sicht nicht so spannend wie die kommenden aus der Finanzbuchhaltung.

Wenn jemand Verbindlichkeiten nicht zurück zahlen kann, nennt man ihn Pleitier. Deren Schiffe sinken irgendwann alle. Diejenigen, die dann „rechtzeitig“ aussteigen, nennt man Ratten.

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