Trotz steigender Impfquote sehen wir in UK wieder exponentielles Wachstum durch die Delta-Mutation: Momentan Verdopplungszeit 7 Tage. Insbesondere deshalb, weil Delta sehr oft die Erstimpfungen überspringt. Bisher kommen die Ausbrüche primär aus Hotspots, in denen nun unter Einsatz der Armee Massentests und Massenimpfungen gemacht werden sollen. Ein entschlossenes Vorgehen, das angesichts der Debatte in Deutschland hier kaum denkbar wäre. Da es sehr wahrscheinlich ist, dass wir noch vor dem Herbst auch Delta bei uns führend sehen, ist die Entwicklung in UK so etwas wie unsere „Wettervorhersage“. Momentan sieht es so aus, dass eine vierte Welle nicht mehr verhinderbar ist – wenngleich sie deutlich flacher und mit weniger Hospitalisierungen verbunden sein wird. Umso wichtiger ist es, die Impfungen schnellstens voran zu bringen, für alle! Es ist ein Wettrennen gegen die vierte Welle, deren Auswirkungen umso größer werden, je nachlässiger die Impfungen laufen. Ganz verhindern werden wir sie kaum, es ist eher eine Frage, wann und wie hoch sie wird. Das wirft auch erneut ein kritisches Bild auf die Situation der momentan komplett ungeschützten Gruppen, insbesondere der Kinder. Eine vierte „Delta-Welle“ sogar fokussiert auf Kinder wäre verantwortungslos. Was wir dann gesundheitlich bei unserem Nachwuchs sehen, kann niemand wirklich vorhersagen. Potenzielle Impfschäden wären nach globaler Datenlage keinesfalls in ähnlichem Umfang zu erwarten. Wir müssen also auch bei unseren Entscheidungen schneller werden. Das Thema ist für die meisten bald durch, für die Gesellschaft sollte es das erst sein, wenn es für alle, insbesondere für den Nachwuchs vorbei ist.