Die Idee hatten Leute wie Bill Gates schon vor mehr als einem Jahr. Nun prescht Johnson laut Spiegel damit breit vor die Presse, weil er im eigenen Land denselben Sättigungsprozess wie Israel und die USA erreicht hat: Die Liefermenge ist nicht das Problem, sondern die Impffähigkeit und Bereitschaft des verbliebenen Bevölkerungsanteils. Zudem spürt er aufgrund der historisch gewachsenen Verflechtungen von UK, dass nun andernorts die Gefahren unmittelbar für seine Insel lauern. Kein Land Europas hat mit importierten Mutationen so schnell und hartnäckig zu kämpfen, wie seines. Da ist es wohlfeil, sich so „selbstlos“ der Welt zu widmen. Die übrigen europäischen Chefs bremsen noch, denn sie dürften erst im Laufe des Herbstes den Sättigungsbereich im eigenen Land sehen. Spätestens dann wird das gesamteuropäische Herz sich der Pandemie öffnen. Das ist langsam und verlogen – aber sollte zum Ziel führen. Das Theater solcher Politclowns bleibt trotzdem unerträglich.
„Deutschlands wahre Herausforderungen sind Überalterung, mangelnde Investitionen und zu viel Bürokratie“
Der jüngste Bericht des IWF zur globalen Konjunktur und Finanzpolitik, wird in der deutschen Öffentlichkeit irritierend kommentiert. Wir lesen sehr oft über das vergleichsweise schwache Wachstum Deutschlands, was noch stimmt, zugleich aber über die dafür gerne geäußerten Ursachen: Deindustrialisierung, Strompreise, Energiepolitik, zu teurer Klimaschutz etc.