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Studie: Eine Million LongCovid-Opfer in UK

Es gibt zu LongCovid bisher nur unzureichende Erkenntnisse. Das ist gerade zur Bewertung der aktuellen Pandemie-Maßnahmen eine schmerzhafte Lücke, denn vermutlich ist die Orientierung an den Todesopfern deutlich zu kurz gegriffen. Insofern lassen die Zahlen aus UK aufhorchen: Hier gibt es demnach 1 Million LongCovid-Opfer. Das ist das 7 bis 8fache der Todesopfer. Diese Relation entspricht den bisherigen Schätzungen.
In UK bedeutet das bereits 1,6% der Gesamtbevölkerung. Also deutlich mehr als einer von Hundert leidet möglicherweise dauerhaft, mindestens aber für eine bereits jetzt sehr lange Zeit an der Pandemie. Damit wird deutlich, dass es sich in der Tat um eine gesamtgesellschaftliche Gefahr handelt.
Für Deutschland würde das zwischen 600.000 und 700.000 LongCovid-Fälle bedeuten – bis jetzt. Da sowohl in UK als auch inzwischen bei uns vor allem gegen die Todeszahlen geimpft wird, dürfte die Relation sich verschlechtern. Wenn wir eine vierte Welle akzeptieren, ist für Deutschland die Million bis zum Jahresende auch noch möglich.
Diese seriös gemachte Studie bestätigt erstmals über Feldstudien hinaus in der großen Zahl die bekannten Zusammenhänge: Auf ein Todesopfer kommen also sieben bis acht LongCovid-Fälle. Damit sprechen wir auch bei uns über gesundheitliche Folgen im Prozentbereich der Gesamtbevölkerung. Das zeigt erneut die wesentliche Gefahr von Covid-19, nämlich die Infektiösität. Eine Durchseuchung ist offensichtlich kaum zu verhindern, wenn es keine Gegenmaßnahmen gibt. Wir sehen also bereits jetzt eingetretenen gesundheitliche Schäden von x pro Hundert. Dagegen sollten Impfrisiken von y pro Million nicht länger diskutiert werden – auch bei Kindern nicht, denn hier reden wir ebenfalls von x pro Tausend bei den Infektionsrisiken, während weltweilt bei Millionen Impfungen von Kindern bisher gar keine relevanten Nebenwirkungen berichtet wurden, es sind aktuell also bisher null pro Million.
Die Gesellschaft sollte insgesamt zur Kenntnis nehmen, dass wir beim LongCovid-Risiko von deutlich jüngeren Menschen sprechen. Vielleicht wird die Mär von der Erkrankung der Alten bald in Vergessenheit geraten. Die weit größere Opferzahl entspricht nicht dem Klischee vom fast schon toten Greis. Diese Opfer und ihre Geschichten können gar nicht klar genug kommuniziert werden. Zumal deshalb, weil wir bis weit in den Herbst hinein keine ausreichende Impfquote im Bereich dieser Gefährdeten haben werden.

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