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Ungeimpfte können keine Gleichbehandlung verlangen

Ich war (und bin) optimistisch, dass die Impfungen das klinische Geschehen ausreichend dämpfen. Aber ein Selbstläufer ist das nicht! Wenn Politik und Gesellschaft die Pandemie für beendet erklären und nicht mal das dafür geeignete Instrument, die Impfungen, nutzen, können wir es durchaus „schaffen“, recht bald sogar bei den Kliniken doch wieder an Grenzen zu kommen.
Da wir wie gestern berichtet nicht mal die als neuen gesetzlichen Grenzwert definierten Einweisungen als Daten korrekt sehen, bleibt mal wieder nur der Blick auf die am spätesten reagierenden Parameter, die ICU-Belegungen. Deren Patienten werden immer jünger, was übrigens auch die Dauer der Belegung verlängert.
Wie immer hört man Debatten über die immer noch niedrigen absoluten Zahlen. Im linearen Chart kann man diese Beruhigungspille ablesen. Richtig war die nie, die Gesellschaft scheint es einfach nicht verstehen zu wollen. Das logarithmische Chart zeigt, dass wir zwar nicht ganz den steilen Anstieg der vergangenen Wellen sehen, aber der Trend besagt leider, dass wir weniger als 1,5 Verdopplungszyklen von den Höchstwerten entfernt sind. Und das im Sommer!
Wir können uns wegen der jüngeren Patienten zudem nicht darauf verlassen, dass der Trend wie bisher den Infektionen folgt. Die zeigen mal wieder ein statistisch unsauberes Bild, das ich eher als weiteren, flacheren Anstieg interpretiere.
Die ICUs werden also noch eine Weile so weiter steigen. Es ist unfassbar, wie gleichgültig wir damit umgehen. Jetzt hätten wir sogar ein einfaches Mittel, das zu beenden und es bleibt nicht nur ungenutzt, wir interpretieren die Lage zudem genauso ignorant, wie seit 1-1/2 Jahren. Das ist einfach nur Wahrnehmungsverweigerung.
Nutzung von Impfungen heißt konsequent 2G, Erschließung Impfung für Kinder und Jugendliche sowie Angebot Drittimpfungen beginnend ab Oktober. Durch 2G das Signal an alle Ungeimpften, sich entweder impfen zu lassen oder aus Teilen des öffentlichen Lebens zum Schutz aller auszuscheiden. Dagegen lässt sich auch nicht mit Impfdurchbrüchen argumentieren, denn die Impfungen funktionieren wie erwartet. Sie reduzieren die Infektionsgefahren um >85% und die Krankheitsfolgen um >90%. Damit gehen von Geimpften signifikant geringere Risiken aus, als von Ungeimpften. Diese Quoten zeigen sich auch bis in die Kliniken. Ungeimpfte können also keine Gleichbehandlung verlangen, denn sie haben selbst entschieden, dass sie epidemiologisch nicht gleich sein wollen.
Wir können uns schlicht nicht mit Ländern wie UK, Dänemark & Co vergleichen, deren Immunschutz signifikant höher ist. Wer daraus ableitet, bei uns die Pandemie für beendet erklären zu können, hat sich endgültig einer Wahrnehmungsverweigerung verschrieben.

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