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Facebook hinkt unternehmerisch der eigenen Bedeutung hinterher

Handelte es sich nicht gerade um den Konzern, der einen Großteil der Kommunikation mehrerer Milliarden Menschen abwickelt und dessen Plattformen eine zunehmende Macht bei der politischen Meinungsbildung erlangen, könnte ich über diesen Ausdruck an organisatorischer und technologischer Unfähigkeit herzlich schmunzeln.
Unten als Foto ein heute Nachmittag auf meinem Facebook-Profil veröffentlichter Beitrag. Nichts als ein kleiner Scherz, den Facebook als nicht mit den eignen Richtlinien konform gelöscht hat. Mein Widerspruch wurde abgelehnt. Personell sei man überlastet. Alles natürlich von einem Algorithmus entschieden.
Da ich als Aufsichtsrat einer KI-Company, die sehr viel mit Spracherkennung zu tun hat, einigermaßen einschätzen kann, was Technologie in dem Bereich kann und wie man diese organisatorisch/operativ integriert, erlaube ich mir die Feststellung: Das ist dilettantisch.
Die jüngsten und keinesfalls erstmaligen Enthüllungen einer ehemaligen Mitarbeiterin zeigen zudem, dass das Unternehmen bezüglich Corporate-Governance eine solche nicht besitzt.
Das Zuckerhügel-Imperium ist mit Hilfe der Wall-Street und vielen durch die Nutzer erzeugten viralen Effekten zu einem Milliarden-Konzern aufgestiegen, der in vielen Bereichen der unternehmerischen Entwicklung aber immer noch nicht viel weiter als eine Pommesbude gereift ist.
Das ist in dem Fall nicht nur ein Risiko für die Aktionäre, sondern zunehmend für die Allgemeinheit. Wenn der Laden sich nicht ganz dringend und ganz schnell professionalisiert, wird den Regulatoren dieser Welt nichts anderes als ein schnellerer Eingriff übrig bleiben.
Besser wäre es, Facebook zeigt, was ein freies Unternehmen aus eigener Verantwortung zu leisten vermag und die Regulatoren entwickeln in Ruhe die Regeln, die darüber hinaus erforderlich sind.
Alphabet, Apple und Microsoft sind weitaus größer, weitaus komplexer aufgestellt, haben technologisch ganz andere Hürden für ihre Dienste und Services – die kriegen das alles wesentlich besser hin, auch und insbesondere die Sache mit der Verantwortung.
Es wäre sehr bedauerlich, wenn die grundsätzlich wunderbare Idee freier Plattformen nun im Dunstkreis der Facebook-Dilettanten Schaden nehmen würde, indem die Regulierung überreagiert.

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