1

Die Übersterblichkeit in Russland ist signifikant höher als die offizielle Zahl der Covid-Opfer

Es gibt nur einen wissenschaftlichen Zweck für Übersterblichkeitsanalysen in einer Pandemie: Man kann damit feststellen, ob die Zahl der Pandemie-Opfer einigermaßen korrekt ermittelt wird. Ich werde daher die Übersterblichkeit in Europa nicht weiter diskutieren, denn das wird bekanntlich sehr gerne den Sinn entstellend getan. Saisonal zu den Pandemie-Wellen gibt es die, aber sie weicht nicht signifikant von der Zahl der Covid-Opfer ab. Ende der europäischen Übersterblichkeitsdebatte.
Das ist aber keineswegs überall so, weshalb man teilweise von einer massiven Unterzählung der Pandemie-Opfer ausgehen darf. Das sollte jeder beachten, der mit Zahlen aus Indien oder Afrika hantiert. Leider gibt es selbst die absoluten Sterbezahlen aus vielen Ländern nicht, Indien hätte mich beispielsweise interessiert.
Anbei daher ein Vergleich von Ländern mit verfügbaren Daten. Wir erkennen, dass beispielsweise in Brasilien wohl keine signifikante Unterzählung statt findet. Das Land gehört zu denen mit den offiziell meisten Todesopfern. Das könnte falsch sein, denn das deutlich bevölkerungsärmere Russland kommt während der Pandemie auf knapp 900.000 Todesfälle über dem langjährigen Mittel, weist aber nur etwas mehr als 250.000 Covid-Opfer aus.
Das ist ein starker Indikator dafür, dass in dem Land eine Dunkelziffer von mehr als Faktor 3 bei den Covid-Sterbezahlen vorliegt. Wenn ein Autokrat wie Putin sein Land mehrfach in Sonderurlaub versetzt, dürfte das Gründe haben, die wir hier vielleicht erahnen können.

Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge