man lies on the operating table

Die Intensivstationen laufen voll – mit allen Folgen

Spiegel, 09.52 Uhr: „Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, warnt vor harten Triage-Entscheidungen in Krankenhäusern. Mit Blick auf die zahlreichen Covid-Patienten auf den Intensivstationen sagte er am Montag im Deutschlandfunk: »Das findet jetzt auch aktuell statt, um sich auf noch schwierigere Lagen vorzubereiten. Wir laufen langsam, aber sicher in eine Art Katastrophen-Medizin hinein.« Schon jetzt würden Intensiv-Patienten früher »als medizinisch vertretbar« auf Normalstationen verlegt werden, erklärte Gaß. »Man weiß: Wir können nicht mehr allen Patienten die bestmögliche Behandlung ermöglichen, die wir im Regelfall zur Verfügung haben.« Das sei schon eine Art von Triage.“
Dass wir bereits in der Vorstufe der Triage sind, sollte angesichts der verzweifelten Aktionen, via Militärmaschinen mit einer Kapazität von sechs (!) Plätzen Patienten auszufliegen, klar sein. Angesichts fortgesetztem exponentiellen Wachstums wird das System trotzdem mit täglich weiter steigenden Zahlen belastet. Dagegen sind diese Versuche, Personal zu fokussieren, Betten bereitzustellen und Patienten großräumig zu verlegen, rein rechnerisch bei weitem unterlegen.
Das kann also längst nicht mehr gut ausgehen, selbst, wenn wir jetzt endlich konsequent gegen die Ausbreitung reagierten. Es ist allenfalls die Frage, wie tragisch es wird.
Das dürfte allen politischen Spitzen in Berlin und den Ländern bekannt sein. Es kann bei der Aufklärung dieses Verhaltens nur darum gehen, warum diese Entwicklung wissentlich (!) zugelassen wurde. Wenn man die unerklärbaren Reaktionen von SPD- und Grünen-Politikern sieht, kommt der Verdacht auf, dass man aus Koalitionsräson gegenüber dem kleinsten Partner FDP in der Sache Kreide gefressen hat.
Es könnte sich als blutrote Kreide erweisen.

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