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Die Pandemie in den Krankenhäusern ist eine der Ungeimpften

Der Umgang mit dem jüngsten RKI-Wochenbericht (https://www.rki.de/…/Wochenbericht_2022-01-06.pdf…) in Medien und vor allem sozialen Medien ist beispielhaft.
Zunächst darf man erneut feststellen, dass es an der Transparenz der Berichterstattung schlicht keinen Zweifel geben kann. Hier werden verfügbare Daten vollständig und selbstkritisch veröffentlicht. Lücken und Mängel in der Datenerhebung werden dokumentiert, trotzdem werden die Ergebnisse nicht zurück gehalten.
Das führt natürlich zu einem Selbstbedienungsladen für jeden, der Falschdarstellungen oder Falschaussagen daraus erzeugen möchte. Das ist vor allem unter Bezug auf solche Quellen wie das RKI sehr beliebt. Diese Hetzer schreiben an einem Tag etwas von Diktatur und Zensur, um dann am nächsten besonders gerne solche offiziellen Quellen als „Ritterschlag“ für ihre Agitation zu nutzen.
So findet sich in dem vorliegenden Bericht unter anderem die in Bild 1 kopierte Tabelle mit einer ersten Erhebung von bekannten Omicron-Fällen. Diese wird vor allem in den sozialen Medien mit der Bewertung, die Impfung sei reiner Betrug, weiter gereicht. Das ist in der Tat Betrug, denn es ist eine meist wohl vorsätzliche Falschaussage, da die Quelle selbst, also das RKI, diese Tabelle klar einordnet: Zunächst wird im Bericht die geringe Datenlage und die unsaubere sowie nicht repräsentative Stichprobe dieser ca. 12.000 Fälle festgestellt. Vor allem aber wird darauf hingewiesen, dass diese Fallzahlen auf die Zahl der jeweils Geimpften versus Ungeimpften umgerechnet werden müssten, um daraus die Impfeffektivität zu bestimmen. Für die vorliegenden Daten wird aber klargestellt: „Eine zuverlässige Schätzung der Impfeffektivität ist aktuell noch nicht möglich.“
Wer unter Bezug auf das RKI als Quelle so zitiert, darf als Fälscher bezeichnet werden. In einer wissenschaftlichen Arbeit wäre ein singuläres Falschzitat solcher Art ein zwingender Grund, die Arbeit insgesamt abzuweisen, egal, was sie sonst vielleicht positiv leistet.
Diese Art der Fälschung ist im vorliegenden Fall besonders offensichtlich, da derselbe Bericht sich erstmals sehr ausführlich mit der Effektivität der Impfungen in Deutschland befasst. Das dürfte eine erste Grundlage für die politische Debatte sein, wie man die Impfquote auf die erforderlichen Werte jenseits von 90% treiben kann, um die Pandemie zu beenden.
An der Stelle sei erwähnt, dass die internationale Studienlage dazu vollkommen eindeutig ist. Das gilt auch für die Wirkung gegen Omicron, die schließlich weltweit zu den Booster-Kampagnen geführt hat. Nun haben wir aber erstmals eine Untersuchung „unserer“ Daten und siehe da, die passen vollständig in die Ergebnisse der internationalen Wissenschaft.
In dem Bericht werden die Verläufe von mehr als 1,3 Millionen ausreichend dokumentierten Covid19-Infektionen aus Deutschland ausgewertet. Nota bene: Derselbe Bericht, aus dem die oben genannte nicht repräsentative Stichprobe über 12.000 Fälle als Fragment heraus kopiert und falsch wieder gegeben wurde. Das Ergebnis wird in der Tabelle laut Bild 2 zusammengefasst und es dokumentiert den herausragenden Erfolg der Impfungen in Deutschland, die unstrittig das klinische Geschehen in der letzten Delta-Welle nachhaltig gedämpft haben. Dabei erkennt man sogar, dass die relative Dämpfung symptomatischer sowie hospitalisierter Fälle bei Jüngeren noch besser war: Diese profitieren also noch mehr von der Impfung als die Älteren. Ferner erkennt man, dass die Kurven der Hospitalisierungen in allen Altersgruppen sehr flach verlaufen sind. Anders ausgedrückt: Vor allem die Pandemie in den Krankenhäusern ist eine Pandemie der Ungeimpften!
Die daraus abzuleitende Impfeffektivität wird schließlich in der Tabelle laut Bild 3 dargestellt. Hier erkennt man ebenfalls herausragende Werte für die Wirkstoffe. Selbst der Schutz vor einer symptomatischen Erkrankung lag durch die Doppelimpfung lange Zeit zwischen 60% und über 90% je nach Alter. Hier ist der Rückgang der Impfwirkung zu erkennen. Die Auffrischung hebt das wieder über 90% – in allen Altersgruppen.
Wichtiger und für uns alle noch relevanter: Die Schutzwirkung vor schwereren Verläufen, also Hospitalisierung, Intensivbehandlung und Tod ist hingegen auch für Doppelimpfungen während des gesamten Untersuchungszeitraums in Bereichen jenseits der 80%, überwiegend besser als 90% verblieben. Auch hier hebt die Auffrischung die Werte wieder über 90%.
Fazit: Nur die Impfungen haben den Kollaps des Gesundheitswesens verhindert. Die massiven Schäden im Gesundheitswesen selbst, in der Ökonomie und im gesellschaftlichen Leben sind den Ungeimpften zuzuordnen. Das ist die sachliche Bewertung dieser Daten.
Bild1: Stichprobe „Omicron“
Bild 2: Verlaufsquoten nach Impfstatus und Alter
 
Bild 3: Impfeffektivität

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