Weitere Studien legen nah, dass Omicron uns bezüglich der Immunität gegen die Pandemie nicht weiter bringen wird. Die immer noch weit verbreitete Meinung, diese hohen Zahlen bei vergleichsweise geringerer klinischer Belastung – was bereits kritisch zu würdigen ist – führten zu einer massenhaften Immunität und bedeuteten einen großen Schritt in Richtung Herdenimmunität, dürfte falsch sein.
Beide Studien kommen aus den USA. Die erste kommt zum Ergebnis einer geringen und schnell vergänglichen Immunreaktion nach einer Omicron-Infektion (https://www.medrxiv.org/…/2022.01.25.22269794v1.full.pdf). Demnach kann man sich sogar relativ bald nach einer durchlaufenen Omicron-Infektion mit demselben Virus re-infizieren.
Die zweite Studie (https://www.medrxiv.org/…/2022.01.13.22269243v1.full.pdf) bestätigt leider bisherige Ergebnisse, dass eine Omicron-Infektion kaum eine Kreuzimmunität gegen andere Varianten erzeugt.
Omicron schützt also möglicherweise nicht mal stabil vor Omicron, geschweige denn gegen andere Varianten. Es deutet sich leider an, dass diese enorm hohe Omicron-Welle entgegen der geäußerten Hoffnung keinen wesentlichen Immunitätsfortschritt gegen den weiteren Verlauf der Pandemie leistet.
Das sind zwar erneut Pre-Prints und auch „kleine“ Laborstudien, aber diese Ergebnisse häufen sich. Es ist also davon auszugehen, dass weiterhin die komplexeste, vollständigste und effektivste Immunität durch die Dreifachimpfung entsteht. Deren Quote ist weiter zu erhöhen und zugleich müssen wir über den Sommer sehr genau prüfen, wie sich dieser Impfschutz auf Dauer verhält und welche adaptierten Wirkstoffe zur Verfügung stehen. Wir sollten ergebnisoffen die Notwendigkeit weiterer Impfungen vor dem nächsten Herbst prüfen. Falls wir – wie 2021 – feststellen, dass ein weiterer Booster erforderlich ist, gilt es, nicht zu zögern.
Auf „natürlichem“ Wege endet das nicht so bald. Mit Omicron, dessen schädliches Werk wir nicht mal abschließend kennen, schon gar nicht. Diese Variante könnte außer weiterem Schaden sogar besonders wenig Nutzen bringen. Wir sollten aufhören, diese Entwicklung auch noch zu begrüßen und zu viel in sie zu interpretieren.
