cargo ship in ocean

Panama meldet Beschuss von Schiffen im Schwarzen Meer

Der Hintergrund dieser Nachricht ist die schon länger erkennbare Blockade des Seezugangs der Ukraine. Das Land wickelt bis zu 80% seiner Handelsströme über das Schwarze Meer ab, das von der russischen Marine beherrscht wird. Das erklärt auch, warum mit Odessa der letzte freie Zugang der Ukraine zum Meer bedrängt wird. Strategisch hätte Russland damit ein Mittel, jetzt und in Zukunft über die Versorgungswege der Ukraine zu bestimmen. Offensichtlich gehen sie jetzt sogar so weit, Schiffe nicht nur zu blockieren, sondern zu versenken. Das sind Schiffe, die im Besitz unbeteiligter Länder sind, namentlich eines aus Japan. Vor allem die Versorgung mit Weizen wird dadurch beeinträchtigt. Das kann zusammen mit den gestiegenen Preisen Hungersnöte insbesondere in Ländern Afrikas auslösen. Dieser Krieg betrifft die ganze Welt, wer das immer noch nicht erkennt, versteht nicht, dass es inzwischen keinen größeren Konflikt ohne globale Auswirkungen mehr geben kann.
Das ist allerdings auch eine Chance, denn so kann man nicht mehr so leicht wegsehen und vielleicht erreichen wir hier endlich die Ächtung des Kriegs als Mittel der Politik. Maßgeblich dafür wird die Reaktion Chinas und auch Indiens sein, die sich aus Eigeninteresse gerade bei russischen Rohstofflieferungen zu guten Rabatten bedienen. Es gibt halt leider bei Kriegen auch viele Krisengewinner. Wir sollten auch an der Stelle sehr genau hinsehen. In der Allianz gegen den Krieg gibt es noch zu große Lücken. Die sollten geschlossen werden.
Das ist kein Selbstläufer, aber auch hier bestehen Chancen, denn insbesondere China wird sich die Reaktion in der Welt sehr genau anschauen und seine Position kritisch prüfen. Wichtig wäre, dass China gewonnen und nicht durch einen Wirtschaftskrieg verloren wird. Eine kluge Strategie ist nicht nur im Kriegsgebiet, sondern weltweit gefragt. Eine dynamische Situation, in der sich vermutlich sehr bald auch Chancen finden sollten, bei unverändert großen Risiken. Hoffentlich dominieren die klugen und kühlen Strategen in unseren Regierungen und deren Beraterstäben. Insbesondere sollte nicht die Versuchung entstehen, mit China nun alte oder gar neue Rechnungen aufzumachen. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt. Im Verhältnis zu China, das sehr komplex ist, keine Frage, ist momentan vermutlich einiges zu gewinnen, das sollte der Orientierungspunkt sein.

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