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Russisches Öl entkoppelt sich vom Weltmarktpreis

Die Sanktionen gegen Russland wirken sehr stark. Solche Reaktionen an den Energiemärkten hat es selbst in den kritischen Phasen des Kalten Kriegs nicht gegeben. Zugleich muss man nüchtern bewerten, was das bedeutet.
Das Chart zeigt die russische Ölsorte Urals im Vergleich zu WTI. Der Abschlag, den Russland gewähren muss, nimmt zu. Zwischenzeitlich ist der Preis auf bis 80 Dollar gefallen, er liegt immer noch unter 100 Dollar.
Vermutlich geht die größte Menge nach China und Indien, die nochmals andere Preise zahlen dürften, als diese börsennotierten Daten ausdrücken. Welche Mengen gehandelt werden, ist nicht bekannt. Da die Transportkapazitäten nicht beliebig schnell umgeleitet werden können und vorhandene Raffinerien nicht jede Ölsorte verarbeiten können, wird es dauern, bis in Asien größere Mengen Urals absetzbar sind. Zugleich halten sich aber insbesondere die übrigen Ölsorten wegen Putins Krieg auf enorm hohem Niveau.
Den größten Schaden trägt daher Europa, gefolgt von Russland. Für die USA ein volkswirtschaftliches Nullsummenspiel, da sie selbst großer Energieproduzent sind. Dort ist es eine unwillkommene Umverteilung zugunsten der Ölindustrie und zulasten der Verbraucher. Die Profiteure sitzen ganz woanders: Das ist ein Konjunkturprogramm für China und vor allem für die OPEC-Staaten.

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