Leider gehört zu einem Propagandakrieg, dass man genau dokumentieren muss, was aus Respekt vor den Opfern eigentlich nicht veröffentlicht werden sollte. Wer ernsthaft Zweifel hat, sollte sich das anschauen. Die NYT hat sehr präzise dokumentieren lassen, ob die Echtheit der am Wochenende aufgetauchten Fotos aus Bucha anhand von früheren Satelliten-Bildern bestätigt werden kann. Die Antwort: Sie kann. Zudem wird dadurch leider deutlich, dass das Morden über Wochen lief. Damit fällt insbesondere die russische „Gegendarstellung“, die Sache sei nach dem Abzug inszeniert worden, in sich zusammen. Die überprüften Fotos sind durch Satelliten-Bilder nicht nur zu bestätigen, sie sind der Zeit der russischen Besatzung eindeutig zuzuordnen. Wer das weiter als Fälschung bezeichnen möchte, braucht nun immer abenteuerlichere „Erklärungen“. Ganz im Gegenteil wächst nun aber der Erklärungsbedarf der russischen Seite, denn das war offensichtlich kein einmaliger Affekt beim Abzug, keine unkontrollierte Wutreaktion, das ist die ganze Zeit passiert. Es kann nur noch um die Frage gehen, ob das ein lokales Verbrechen eines Kommandos oder ob es ein systematischer Teil eines Vernichtungskriegs ist.