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FAZ spricht sich wegen E-Fuels gegen Verbrennerverbot aus

Leider hinter der Paywall und keine Aufforderung, dafür zu zahlen. Typischer Zirkelschluss, der sowohl in den Medien als dann auch fortgesetzt in SocialMedia nicht enden will. Zuerst wird der Mangel an – zudem sauberer – elektrischer Energie für E-Mobilität (korrekt) moniert, um dann auf E-Fuels für die zukünftige Nutzung von Verbrennern zu verweisen, welche gegen ein Verbot sprechen. Das ist halt Blödsinn.
Es macht keinen Sinn, E-Fuels mit hohen Energieverlusten zu produzieren, um diese dann mit weiteren Energieverlusten in Verbrennern zu einem kläglichen Rest an kinetischer Energie zu verwandeln. Wer so mit dem Hinweis auf knappe Energie argumentiert, redet nun mal Blödsinn.
Das ist auch ökonomisch Blödsinn. Verbrenner waren – und sind – ökonomisch sinnvoll, weil nur die Förder- und Transportkosten des Treibstoffs in Geld anfallen. Die Herstellung und eben auch die Entsorgung als Abgas hat der Planet nie in Rechnung gestellt. Er beginnt aber, das nachzuholen – und insofern erkennt auch die Ökonomie, dass die Erzeugung von Fremdlasten nur ein Bilanzbetrug ist, der letztlich auch Kosten in Geld irgendwo anders erzeugt.
Da diese Rechnung des Planeten aber auch zukünftig nicht an der Stelle der Verursachung gestellt wird, kann eine rein dem Wettbewerb überlassene Lösung nicht die gewünschte sein. Ob man dazu bestimmte Technologien mit einem Verkaufsverbot belegen sollte und welche weiteren Voraussetzungen zu schaffen sind, wie man diese nicht ursächlich gestellten Rechnungen in einen marktwirtschaftlichen Rahmen bringt, ist durchaus zu diskutieren. Das betrifft auch die Frage, welche Rechnungen der Planet für Herstellung und Betrieb von neuen Technologien nicht ursächlich stellt.
Man kann insofern durchaus sehr kritisch auf die Initiativen der Gesetzgebung in Europa schauen. Das sind keine Konzepte, die zwingend zu besseren Lösungen führen. Wie schwierig das ist, sehen wir ja an dem Abgasskandal, bei dem bis heute um die Auslegung von Normen gestritten wird. Nun können wir mal gespannt sein, wie der Begriff „Verbrenner“ gesetzlich überhaupt definiert werden soll. Es wäre besser, Gesamtsysteme aus Herstellung aller Komponenten und dem Betrieb über die Lebenszeit hinsichtlich der erzeugten Fremdlasten – insbesondere bezüglich irreversiblem Rohstoffverbrauch und Schadstofferzeugung – anzugehen. Das wird schon sehr lange von Experten gefordert, ist der Politik aber bisher ein zu dickes Brett – dagegen sind Spezifikationen von Abgaswerten natürlich Kleinkram.
Aber Blödsinn über E-Fuels zu verbreiten, ändert an den Defiziten der Gesetzgebung gewiss nichts. Allgemeine Hinweise auf die Vorzüge des freien Wettbewerbs ebenso wenig. Der wird das gewiss nicht lösen, so lange das Kernthema der Fremdlasten nicht irgendwie dort eingepreist wird, wo der Verursacher ist. Das kann nur der Gesetzgeber erreichen und das heißt Regulierung, also eine Mischung von Ge- und Verboten. Ein ganz normaler Bestandteil marktwirtschaftlicher Ordnung.

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