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Lindner drängt auf Ende von Stromproduktion aus Gas

Das kann man nur noch mit Populismus erklären. Lindner dürfte wissen, dass es technisch unmöglich ist, komplett auf Gas in der Stromproduktion zu verzichten. Er dürfte als selbst oft ernannter Anwalt markwirtschaftlicher Prinzipien ebenso wissen, dass allein wegen der Gaspreise momentan niemand freiwillig Gas zur Stromproduktion verbrennt, denn es gleicht einer Geldverbrennung. Es ist unverantwortlich, dass Regierungsmitglieder so kommunizieren. Denn es wird passieren, dass wir parallel zur Gasmangellage mit allen Folgen für Bürger und Industrie weiter Gas zur Stromproduktion verwenden müssen – auch übrigens zur Stabilisierung der Stromnetze in Frankreich und der Schweiz. Das sollte den Bürgern erklärt und nicht zur politischen Agitation missbraucht werden. Man kann durchaus eine Debatte über Atomkraft führen, aber die ist sauber zu trennen von der Bewältigung der Energiekrise, für die wir eine sachgerechte Kommunikation brauchen: Gas ist unsere energietechnische Achillesverse und aus der kommen wir nicht so schnell heraus. Kurzfristig müssen wir es sparen, schlimmstenfalls rationieren, dabei sogar weiter für Strom einsetzen. Mittelfristig müssen wir es in der Menge, aus der wir so schnell gar nicht aussteigen können, auf diversifizierten Wegen beschaffen. Langfristig muss beantwortet werden, welche Rolle es in unserer Energieversorgung spielen soll und kann. Da gehört die Debatte zur Atomkraft hin – und nur da!
Die Laufzeitverlängerung macht sehr wahrscheinlich Sinn, sie wird vermutlich kommen, aber man darf das durchaus als Scheindebatte bezeichnen, weil der Beitrag dieser Kraftwerke zur Krisenbewältigung gering ist. Das kann jeder ohne Experte zu sein alleine daran ablesen, dass diese Kraftwerke aktuell ja noch liefern und trotzdem Gas zur Stromproduktion in erheblicher Menge eingesetzt werden muss.

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