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Niemand verbrennt derzeit freiwillig Gas zur Stromproduktion

Der gerne „dummgrün“ genannte Habeck steuert da ohnehin nichts, es sind die Stromerzeuger, die das tun und bei den Preisen gewiss soweit möglich vermeiden. Geht aber nicht und wird auch zukünftig nicht viel besser werden. Gas wird teilweise für Spitzenlastausgleich sowie – oft in Kombination – für Wärme genutzt. Das ist weder durch Kohlekraftwerke, noch durch Atomkraftwerke ersetzbar. Das ist Physik und kein Parteidogma. Regional ist das zudem besonders unterschiedlich, da der Energiemix in den Bundesländern verschiedener nicht sein könnte. Die Karte zeigt, dass Gaskraftwerke vor allem in Bayern sowie in Teilen von NRW und Berlin eine große Rolle spielen. Die Windenergie aus dem Norden kommt da nur bedingt an und Spitzenlasten kann man damit ohnehin über die Strecke nicht reduzieren, ganz ersetzen sowieso nicht.
Wir sollten aufhören, uns Mist erzählen zu lassen und das fängt damit an, den Mist nicht auch noch weiter zu erzählen. Wenn Gas rationiert werden muss, ist vor allem ein Übergreifen der Gas- auf eine Stromkrise zu verhindern. Die droht insbesondere dann, wenn Gas bei Verbrauchern adhoc durch ineffiziente Wärmeerzeugung mittels Strom (Heizlüfter, Wasserkocher etc.) ersetzt wird. Die droht aber auch, wenn das Gas zur Stromerzeugung knapp wird.
Es kann daher rein technisch erforderlich werden, sowohl Gas zu rationieren und es trotzdem weiter zur Stromerzeugung einzusetzen. Wir sollten uns dann nicht auch noch gegenseitig mit dogmatischen Atomkraftdebatten aufreiben – mit der ja durchaus gewollten parteipolitischen Lagerbildung.
Diese Situation wird übrigens mit Blick auf Europa nicht besser. Im Gegenteil ist die Stabilität der Stromnetze längst eine europäische Aufgabe und hier ist immer wieder Deutschland für Spitzenlastausgleiche ein unersetzbarer Lieferant – auch in die Atomkraftnetze Frankreichs sowie der Schweiz. Dafür sind die deutschen Gaskraftwerke ebenfalls kaum ersetzbar.
Nirgendwo darf ein größerer Blackout zugelassen werden. Dafür sollten in der Tat alle Reserven gehoben werden. Gas ist trotzdem nicht ersetzbar. Die Energiepolitik der Zukunft sollte endlich wissensbasiert und ohne parteipolitische Dogmen diskutiert werden. Wir sehen ja schmerzhaft, wie teuer Fehler in diesem Bereich werden – wobei wir den Preis noch nicht mal kennen. Aus der nun folgenden, vermutlich über zwei Jahre sehr akuten Energiekrise sind Dogmen unbedingt heraus zu halten. Es wird enorm schwierig, das zu managen und es wird nicht ohne Folgen bleiben, die ebenfalls zu managen sind.
Dabei ist es wichtig, dass kein Mist erzählt wird.

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