Schöne Zusammenfassung, was in einer Gesellschaft so alles passiert, wenn sie von einer billigen Überschuss- in eine teure Mangelwirtschaft wechseln muss. Der erste, der da auch mal vom Sparen spricht, wird ans Kreuz genagelt.
Hinzu kommt die unerträgliche politische Nutznießerei einer Krise. Die FDP ist sich nicht zu schade – und das als Regierungspartei mit einer besonderen Verantwortung – das Märchen vom Gassparen durch Kohle- oder Atomkraftwerke weiter zu erzählen. Sollen sie doch endlich mal Expertise zeigen und sagen, wie viel Gas an der Stelle denn nun tatsächlich substituierbar ist. Aber nein, das würde ihnen dieses Märchen nehmen, mit dem man in der Krise hofft, ein paar Prozent um die immer noch erreichten 5% anzusprechen. Diese gesellschaftlich eigentlich so wichtige und als politisches Korrektiv einst durchaus wirkungsvolle Partei kann sich bald in Partei des Kollateralschadens umbenennen. Da die Union sich nicht zu schade ist, dasselbe Märchen zu verbreiten, ist dieses Versäumnis besonders offensichtlich, denn eine liberale Partei könnte sich gerade in dieser Situation damit hervortun, präzise zu bleiben: Da lässt sich wenig substituieren, über dieses wenig muss man trotzdem reden und weil das so ist, darf man auch über´s Duschen und noch sehr viel mehr sprechen.
Gerade die Herausforderung, aus einer staatlichen Umverteilungswirtschaft von wachsendem Wohlstand in eine Verteilung von Mangel und Knappheiten umzusteigen, wäre eigentlich für eine liberale Partei eine Kernaufgabe. Die weiteren Stimmen aus diesem Beitrag zeigen das sogar unmittelbar, denn die wenig hilfreichen, aber emotional umso wirkungsvolleren Wohlfahrtsstimmen haben wir ja auch noch. Aber diese FDP bleibt bei ihrer intellektuellen Arbeitsverweigerung.