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Wie komplex – und das ist keineswegs richtig! – unsere Energiemärkte geworden sind, erkennt man an zwei aktuellen Preissignalen

Der TTF-Future als Indikator für den Gaspreis ist um mehr als 7% eingebrochen. Könnte die optimistischere Kommunikation von Habeck ausgelöst haben. Wäre dann ein Indiz, dass da sehr viel Finanzspekulation im Markt ist. Die interessiert sich nicht für die tatsächliche Beschaffung in den nächsten zwei Jahren, sondern eher, wie es in den nächsten Tagen weiter geht. Weiß man nicht, alles Konjunktive.
Der Strompreis ist ebenfalls eingebrochen. Kurzfristig war er sogar negativ. Das lag am Wind im Norden, der so viel Strom lieferte, dass die konventionellen Kraftwerke kurzfristig aus dem Markt gegangen sind, insbesondere war wohl keine Gasverstromung notwendig.
Übrigens keinerlei Entwarnung. Schreiben zwar derzeit fleißig einige Medien, aber das kann sich genauso schnell wieder drehen. Wenn Putin „buh“ macht und die Mehrheit mal wieder glaubt, das müsse doch die Preise treiben, wird es genau das auch tun. Es geht an den Börsen um Meinungsmehrheiten und die können Spiralen auslösen. Die Wirklichkeit läuft hinterher, oft sehr lange. Wegen Merit-Order würde das dann bei etwas weniger Wind gleich wieder auf den Strompreis durchschlagen.
Gut ist daran gar nichts. Solche Börsenvehikel gehören nicht in Bedarfsmärkte und Finanzspekulation braucht an der Stelle kein Mensch. Man kann und sollte Angebot und Nachfrage klug reguliert zusammenbringen, dabei selbstverständlich Wettbewerb schaffen, wozu insbesondere Transparenz gehört. Aber nicht mit Vehikeln, die sich an den Kapitalmärkten orientieren. Man kann gerne „Börse“ dazu sagen, aber Anbieter und Nachfrager müssen auf physischen Handel begrenzt werden und sich jeweils über Preis, Termin, Menge und Laufzeit individuell einigen.

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