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Die VDA-Präsidentin fordert eine strategische Rohstoffinitiative

Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA) spricht in einem FAZ-Gastbeitrag vollkommen richtig aus, was in der letzten Dekade passiert ist: Der Rohstoffmix für eine moderne Industrie hat begonnen, sich zu verschieben. Andere Regionen, insbesondere Nordamerikaner und Asiaten haben sich entsprechende Vorkommen gesichert. Europa nicht. Müller fordert nun von der Politik eine strategische Rohstoffinitiative. Das ist alles vollkommen richtig.
Was auch richtig ist, von Müller aber unerwähnt bleibt: Nicht zuletzt die deutsche Automobilindustrie hat diese Trends verschlafen. Sie hat statt dessen vom Dieselskandal bis zur Subvention für ihre Verbrenner in den europäischen Märkten versucht, die alten Produkte und Technologien zu erhalten. Dabei hat sie ihren nicht geringen Einfluss auf die Politik und nicht weniger auf die Öffentlichkeit eingesetzt – und so das hier beklagte Versäumnis natürlich maßgeblich mit verursacht.
Das tut sie übrigens noch heute. Während Müller hier von der Politik Rohstoffe der Zukunft fordert, unterstützt eben diese Industrie Kampagnen der Vergangenheit, um ihre bestehenden Produkte und Geschäftsmodelle auf Kosten der Steuerzahler und der Verbraucher, denen sie einredet, das sei technologieoffen, noch so lange wie möglich zu melken.
Die Dividenden der – mehrheitlich ausländischen – Aktionäre stützt das bisher. Die Aktienkurse kaum noch – denn die bewerten die Zukunft. Wenn diese Industrie ihren massiven Rückstand nicht sehr bald aufholt, werden wir von Müller in Zukunft mehr protektionistische Forderungen als diese nach einer zukunftsweisenden Rohstoffversorgung hören. Und SocialMedia wird weiter überschwemmt mit Hinweisen, die E-Mobilität sei ein großer Irrtum – insbesondere wegen der fehlenden Rohstoffe 😉

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