derspecht

Was ist Effizienz

Ich wurde gerade – wie oft nicht öffentlich – belehrt, als Ökonom solle ich doch wissen, dass Effizienz in der Ökonomie anders definiert ist als in den Ingenieurswissenschaften. Man solle das nicht verwechseln und den Ingenieuren „deren“ Effizienz dort belassen, wo sie Sinn macht, im Labor oder in der Werkstatt. Dergleichen Belehrungen lese ich übrigens auf Twitter von Ökonomen dauernd, einige feiern sich gegenseitig damit.
Als Ökonom darf ich das zurecht rücken. Effizienz ist in der Ökonomie als Verhältnis von Input zu Output definiert. Das ist also rein systematisch zunächst mal nichts anderes als in anderen Wissenschaften. Gemeint sind hier jedoch ökonomische Ressourcen. Insofern ist folgendes richtig: Wenn es gelingt, für ganz wenig Geld ganz fürchterlich viel Energie in eher wenige E-Fuels zu konvertieren und sich dann ganz viele Verbraucher finden, die dafür ganz fürchterlich viel Geld ausgeben, kann das ökonomisch effizient sein.
Oder auch nicht. Denn erfahrungsgemäß sind technisch ineffiziente Systeme das auch ökonomisch. Liegt an der strukturell identischen Definition.
Nebenbei bemerkt darf ein Ökonom einem Ingenieur zuhören, das ist nicht schädlich oder gar – böses Wort – verboten. Noch besser arbeitet man zusammen, das ist ökonomisch als Erfolgsmodell bekannt.

Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge