Executive Summary 2022: Die deutsche Politik fokussiert über mehrere Jahrzehnte auf Gas als strategischen Energieträger. Das wird teilweise zu 60% über eine enge Verflechtung mit Russland mit erheblichen logistischen Abhängigkeiten bezogen. Beginnend mit Herbst 2021 wird klar: Der Deal ist ein teures strategisches Desaster. In 2022 nimmt der Staat einen dreistelligen Milliardenbetrag in die Hand, um die Preisfolgen für die Bürger zu verbergen. Eine Gasmangellage droht die Industrie nachhaltig zu schädigen. Deutsche Bürger fürchten, im Winter zu frieren.
2023 dann so: Die Wirtschaft fordert wegen der immer noch unsicheren Versorgungslage im Winter, bei einer Gasmangellage die Industrie bevorzugt zu beliefern. Der ehemalige Lieferant der Hauptmenge kämpft derweil in einer tragischen Operette um die Reste seines Regimes, was ihn nicht hindert, weiter Städte zu zerbomben. Zugleich werden Volltrottel nicht müde, die Ablösung von Gas für die dümmste aller Anwendungen, für Heizungen, politisch zu missbrauchen und unter dem Stichwort der „Technologieoffenheit“ eine strategisch strunzdumme technologiefeindliche Debatte los zu treten, die ausgerechnet Seilschaften jenes ehemaligen Gaslieferanten politischen Aufwind bringen.
Derweil veröffentlicht ein weiteres linksgrünes Ökoinstitut, hier die FAZ, einen Bericht über Trockenheit, Flussstände und Temperaturrekorde, die sogar bei uns bereits nachweisbar sind, was ohnehin nur noch diejenigen wirklich brauchen, die ihre Augen schon sehr lange verschließen. Es ist übrigens der Wirtschaftsteil dieses Ökoinstituts, der dies berichtet, der von Schäden spricht und von ökonomischen Folgen, die in bisheriger Rechnungslegung schlicht ignoriert wurden. In demselben Medien beginnt kein geringerer als der stets konservativ zurückhaltende FAZ-Herausgeber Braunberger einen Kommentar über das „Elend des Standorts“ mit „viele deutsche Unternehmen sind modern, Deutschland als Land ist es nicht“ und er schließt mit dem Satz: „Ändern muss sich freilich nicht nur etwas an der Politik, sondern auch an der oft allzu bescheidenen Bereitschaft vieler Menschen, die Notwendigkeit von Veränderungen zu akzeptieren“.
Parallel lesen wir aber überall, dass jede Änderung so und so viele „Kosten“ verursache und so und so wenig Prozent des Klimas rette. Mit welch abenteuerlich verbogenen Rechnereien allen Ernstes „kalkuliert“ wird, diese oder jene Verbrennung von Kraftstoffen sei entweder ökonomisch oder ökologisch der fortzusetzende Weg, lässt zunehmend zweifeln, wofür Menschen die Fähigkeiten ihrer Hirne einsetzen.
Wir brauchen eine Regierung, die uns aus diesen vielen Fehlern heraus führt und eine Opposition, die diese dabei vor sich her treibt. Offensichtlich brauchen wir insgesamt eine Politik, die geschätzt der halben Bevölkerung mal erklärt, dass unser gefühlter Wohlstand in vielen Bereichen nur ein bereits eingetretener Rückstand ist, der in eine Insolvenzverschleppung übergeht, wenn wir uns nicht endlich bewegen.
Hier die Quellen und die wichtigsten Darstellungen: