Leute mit selbsternannt ökonomischem Sachverstand, die eine konsequente Zinspolitik der EZB verlangen, aber über eine drohende Rezession klagen, die für die Entkopplung von Lieferketten plädieren, aber unsere Anteile am Welthandel beklagen, die keine Schulden, aber mehr Wachstum fordern, die Strommangel monieren, aber mehr Wasserstoff fordern, die Energiepreise beklagen, aber möglichst viele Kernkraftwerke bauen wollen, finden zunehmend meine Bewunderung. Wie man mit solchen Denkstrukturen noch Messenger-Dienste nutzen kann, ist mystisch. Da müsste man eigentlich Send- und Delete-Button gleichzeitig drücken – mir ist das zu hoch.
Eine Kandidatendebatte ohne Relevanz oder Substanz
Wir haben gestern vermutlich die aggregierte Wucht und Denktiefe der zukünftigen Bundesregierung in vorauseilender Assistenz besonders kritisch ambitionierter Starjournalisten erlebt. Der Fokus galt der Frage, wie man die Diskursverschiebung zu unterkomplex und hilflos bedienten Migrationsfragen fortsetzen kann. Wem das kraft- und inhaltlose Mikrogesabber dazu wohl