Die nächsten Daten, heute von Bruno Burger/Fraunhofer zusammengestellt. Die Braunkohleverstromung fällt auf der Niveau von 1965, trotz AKW-Ausstieg und erst mühsam steigendem EE-Ausbau.
Die Nachricht ist gut, hat aber eine traurige Note. Der AKW-Ausstieg der Vorgängerregierung war zugleich ein Kohle-Deal und dann wurden die EE auch noch verhindert. Insgesamt dürfte das 15 bis 20 Jahre vermeidbare Kohleverstromung kosten – eine Sünde!
Besser wäre eine Ausnutzung der verbliebenen AKWs und deren Substitution mit Erneuerbaren gewesen. Dieser kleine „Kohlebuckel“ in der Grafik musste nicht sein, das sollten auch die Grünen, die da nicht beteiligt waren, denen die AKWs aber auch dringender als die Kohle-Dreckschleudern waren, sich auch anhören.
Das ist nun nicht mehr revidierbar, aber Diskussionen über den Kohleausstieg gehen gar nicht. Der ist möglich und jetzt brauchen wir auch keine AKWs mehr. Wer mit solchen Forderungen bremst, will bremsen und nichts lösen.
Wie die Merkel-Regierungen damals, die haben den AKW-Ausstieg ins Fenster gestellt, um die fossile Verlängerung zu kriegen. Deren Nachfolger stellen nun den AKW-Einstieg, der in jeder Dimension Unfug ist, mit wohl derselben Absicht schon wieder ins Fenster.
Politik ist an konkreten Handlungen und Ergebnissen zu messen, sonst versteht man sie nicht. Um die AKWs ging es 2015 nicht und heute noch weniger.
Dieser sinnfreie Streit blockiert nur, was zu passieren hat. Fossile Energien müssen weg, die Kohle noch schneller als alle anderen. AKWs konnten dazu beitragen, laufende können das immer noch, neue sind von gestern, deren Bau kann man Ideologen und Atommächten überlassen, solange die Forschung nicht wirklich überzeugende Lösungen vorlegt.
Bis dahin ist der Plan klar und der ist auch schon zehn Jahre alt: Ausbau Erneuerbare, Ausbau Pufferspeicher für Netzstabilität, Reduktion von Kraftwerken als reine Reserve, Substitution der immer geringeren Kraftwerksleistung durch Gaskraftwerke, Schluss mit der Kohle – endlich!
Damit schaffen wir mindestens 80% und zwar billiger als heute. Wenn wir da sind, die Kohle ist dann endlich Geschichte, reden wir über das Schuhwerk für die Zielgerade.