Wenn man den „deutschen Sonderweg“ genauer bewertet, findet man gar nicht so wenige vergleichbare „Sonderwege“. Ferner sieht man, was möglich ist. Die Entwicklung im sonnenreichen Spanien und Portugal begann, als „Experten“ wie Hans Werner Sinn die These verbreiteten, ein Energiesystem mit „Zappelstrom“ sei bereits ab 5% Zulieferung kaum noch technisch stabilisierbar.
Inzwischen liegen die beiden Länder auf der iberischen Halbinsel beim siebenfachen und bauen weiter aus. Eine Entwicklung über knapp 15 Jahre, die übrigens durch die Finanzkrise für fast vier Jahre unterbrochen wurde. Damals hatte u.A. die deutsche Regierung bekanntlich „Spar“programme durchgesetzt, die dort sogar so rigide waren, dass man bereits zugesagte staatliche Förderprogramme nachträglich gestrichen hat. Ein lange währender Schock für die Erzeuger.
Das ist vorbei. Der weitere Ausbau wird sich beschleunigen. Neben Wind und Wasser aus dem Norden sind küstennaher Wind und PV im Süden die beiden ganz großen Energiekammern Europas.
Es gilt, sie zu erschließen. Dann ist der Spuk mit den teuren Importen aus Ländern, die uns immer mehr geopolitische Schwierigkeiten machen, vorbei. Europa kann erstmals seit Beginn der industriellen Revolution wieder wesentliche Teile seiner Energie selbst produzieren und zwar zu global wettbewerbsfähigen Preisen.
Das muss endlich erkannt werden. Das fossile Zeitalter ist vorbei. Ich finde es zwar bedauerlich, dass auch diese Sache über den Preis entschieden wird, aber nun ist es halt so. Wer das nicht endlich erkennt, ist nicht nur auf dem ökologischen Auge blind, sondern noch mehr sogar auf dem ökonomischen!