Es gibt im Energiesektor mehrere öffentliche Portale, die mit seriösen Datenquellen arbeiten, sich daher auf die Netzagentur oder andere berufen – und diese Quellen ohne Dokumentation oder auch nur Kennzeichnung mit eigenen „Berechnungen“ „ergänzen“. Neben den ElecticityMaps ist das übrigens auch „Stromdaten.info“, die insbesondere bei den Ex- und Importdaten nicht gekennzeichnete eigene „Berechnungen“ als valide Daten ausweisen – und die komplett falsch sind. Leider sind viele dieser Portale sehr beliebt und deren falsche Behauptungen werden sogar in Politik und Medien aufgegriffen, sei es Absicht oder Unkenntnis.
Prof. Bruno Burger, Initiator der Energy-Charts zeigt nicht nur, wie wissenschaftlich korrekte Daten- und Quellenarbeit zu erfolgen hat, er macht sich auch oft die Mühe, unsauber arbeitende Publikationen und schlicht falsche Aussagen in der Öffentlichkeit zu korrigieren. Ein sehr wertvoller Beitrag, für den wir dankbar sein dürfen. Es ist ein öffentliches Projekt, das jedem eine sachliche Faktenprüfung der unsäglich vielen Falschbehauptungen in Politik, Medien und Öffentlichkeit sehr leicht ermöglicht.
Hier, veröffentlicht auf seinem LinkedIn-Profil, markiert er Daten von „ElectricityMaps“, die regelmäßig nicht die behaupteten Datenquellen, sondern eigene Schätzwerte sind. Die Kennzeichnung hat Burger vorgenommen, der Nutzer des Portals sieht das nicht, der muss es für Realtdaten halten. Da das Portal sehr gerne für aktuelle Betrachtungen genutzt wird, nimmt vermutlich die Mehrheit der Nutzer diese Schätzdaten wahr, in der Annahme, es seien seriös gemessene Realdaten. Wir grob falsch diese Schätzungen sein können, hat Burger hier rein exemplarisch erläutert. Unter Experten werden die „erstaunlichen“ Werte des Portals bereits länger diskutiert – gut, dass es nun mal sachgerecht aufbereitet wird.