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Der Abstand zwischen Europa und den USA nimmt weiter zu

Zwei Charts mit Zusammenhang: Das erste zeigt verkürzt gesagt die Bewertungsrelation von US-Unternehmen und „dem Rest der Welt“. Demnach gab es mal um die Finanzkrise herum so etwas wie ähnliche Verhältnisse. Das ist seitdem stabil und stetig anders geworden, „der Rest der Welt“ wird immer geringer bewertet.

Das zweite Chart zeigt viel kurzfristiger die Bewertung der europäischen Automobilindustrie. Das ist im ersten Chart noch kaum sichtbar, wird sich aber ändern, denn diese Industrie ist für Europa sehr wichtig – von den großen Herstellern über die Zulieferer bis zur Inlandsnachfrage, die daraus entsteht.
Europa ist bei der Finanzkrise falsch abgebogen. Ähnliches lässt sich leider sogar für die weit frühere Dotcom-Krise sagen. Bei der Corona-Krise steht das noch aus, was alleine der Innovationsrückstand der Schlüsselindustrie Automobil bedeutet, wissen wir auch nicht. Besserung ist nicht zu vermuten.

Nein, die deutsche Ampel-Regierung löst das offenbar nicht. Aber, weit(!!) mehr als Ampel-Bashing ist wohl notwendig, um das zuerst mal zu erkennen. Übrigens hilft es auch nicht, die globalen Börsen und Finanzmärkte für dumm zu erklären und diese Daten einfach als spekulativen Irrtum zu deklarieren. Ich muss sogar leider darauf hinweisen, dass sich bei Produktionsdaten und Kennziffern derselbe wachsende Abstand zu Asien feststellen lässt. Systembedingt findet man das dort (noch) nicht in den Unternehmensbewertungen an den Finanzmärkten.

Erst mal erkennen, mehr als Ampel-Bashing und nationale Vorgartenerklärungen liefern. Dann erst kann man über Lösungen reden. Da sind wir noch lange nicht.

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