Der etwas verkniffene Gesichtsausdruck ist nicht der wunderbaren und leidenschaftlich geliebten Tätigkeit, sondern der Anstrengung geschuldet. Irgendwie bezeichnend für 2024 und deshalb Grüße ich 2025 mit diesem angestrengten Bild, das zugleich viel Schönheit und die verbliebene Kraft, sie zu erleben, ausdrückt.
Es war ein Jahr der Anstrengungen, weil anstrengende Herausforderungen als erste und bisher dominierende Reaktion eine destruktive Unzufriedenheit hervorrufen. Besonders spürbar in der öffentlichen Debatte, die für viele dadurch geprägt ist, die tägliche Dosis an Erregungspillen wahlweise zu verbreiten oder zu konsumieren. Wenn überhaupt Dialoge noch möglich sind, finden sie zu Themen statt, die mit den Herausforderungen nichts zu tun haben und sind dann auch noch sachlich formuliert so etwas wie die beschleunigte Umwälzung von Unfug und Unwissenheit.
Eine Gesellschaft, die weder die Herausforderungen erkennt, keine tieferen Ursachen findet und sich selbst zunehmend darin gefällt, die Lage mit täglicher Steigerung schlecht zu finden, hat kein Lösungspotenzial, sie strebt das nicht Mal an!
Wir haben im Unterschied zu vielen Gesellschaften die Ressourcen für Lösungen. Wissen, Expertise, Kenntnisse, Fertigkeiten und das Potenzial kluge Köpfe aus aller Welt für uns zu begeistern, sind vorhanden. Auch Kapital ist vorhanden, aber selbst das wird nicht mehr genutzt.
Seit 40 Jahren gründe ich Unternehmen oder unterstütze andere, die das tun. Das war in Deutschland nie einfach, denn mich interessierten immer die Ideen, die anders als die bisherigen waren. Das mochten die Deutschen noch nie, inzwischen habe ich den Verdacht, dass sie es hassen gelernt haben.
Ich wünsche uns allen, dass 2025 ein Jahr des Neustarts wird. Der muss in möglichst vielen Köpfen stattfinden, sonst wird das mit den neuen Ideen nichts. Genau die brauchen wir aber mehr denn je, die alten Ideen sind schon zu lange dabei ihre letzten Dividenden zu zahlen.
