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Ein Netz ohne „Trägheit“ ist gar keine schlechte Idee

Während die deutsche Öffentlichkeit und damit leider auch die Energiepolitik geradezu vergiftet wird durch die Interessen von Kraftwerksbetreibern, geht der Fortschritt schon längst in eine ganz andere Richtung.

Zur Einordnung: Der sogenannte Blackout in Spanien wird bis heute nicht nur falsch dargestellt (Managementfehler, Punkt!), er gilt vielen „Schwungmasse-Experten“ als Nachweis für die Unverzichtbarkeit von Kraaaaaaaftwerken für die Netzstabilität. Namentlich andere Lösungen, beispielsweise Superkondensatoren als „künstliche Trägheit“ – ein Begriff, der nur zur Befriedigung der Zappelstromschwungmasseblackoutpropheten überhaupt geführt wird – gilt für viele „Experten“ als „Labortechnologie“ ohne größeren industriellen Nachweis.

Das ist also eine der vielen „nicht Machbarkeiten“ mit denen dieses Land sich selbst genauso gerne lähmt wie mit den vielen „zu teuer“ Maßnahmen!

Nun, Siemens Energy hat so ein „Labor“ in Mehrum in Betrieb genommen. Dazu liefern die Siemens-Ingenieure einen sachlichen Bericht, in dem sie empfehlen, diese Technologie so auszubauen, dass man das deutsche Netz vollautomatisch ohne jedes Kraftwerk stabilisieren kann – sofort, hier und heute, machbar, ökonomisch hoch überlegen.

Diese Technologie und das konkrete Produkt ist nur eine von mehreren Lösungen. Parallel kann man Leistungselektronik in Netzrichtern sowie direkt in EE-Anlagen dezentral einsetzen, um denselben Effekt ohne große zentrale Anlagen zu erreichen. Als Goldstandard zeichnet sich wenig überraschend die Kombination ab.
Das ist eine global im Wettbewerb stehende Technologie mit dem Dachbegriff FACTS (Flexible AC Transmission Systems). Die Marktführer sind – was für eine Überraschung – Unternehmen aus China, Südkorea und Japan. Ansonsten sind von Rang neben Siemens noch die Amerikaner mit GE vertreten.
Damit können und WERDEN weltweit von heute Stunden und dann immer mehr Tagen große Stromsysteme komplett ohne auch nur eine Betriebsstunde eines Kraftwerks laufen. Die Vorreiter in Europa sind übrigens Spanien, Portugal und Teile von UK.

Während der globale Wettbewerb längst die Reduktion von Betriebsstunden der Kraftwerksparks betreibt, wird Deutschland mit Dunkelflaute- und Blackout-Blödsinn vergiftet und lässt sich einreden, man müsse ausgerechnet Gaskraftwerke hoch subventioniert zubauen.
Vielleicht sollte man mal fragen, warum die kein Geschäftsmodell mehr haben und diese Subventionen brauchen?

Deutschland wäre gut beraten, sich von Technologien der Vergangenheit zu trennen und den zukünftigen mal ehrlich technologieoffen zu öffnen. Die gibt es nämlich auch in deutschen Unternehmen, aber auch die stehen schon in globalem Wettbewerb. Siemens und andere Lieferanten von modernen Netztechnologien verdienen viel mehr Aufmerksamkeit als diese fossilen Sofafahrer unter uns!

Deutschlands mutiger Schritt zur Neugestaltung der Netzstabilität

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