Ob Kekulé ein weiterer Fernsehprofessor ist, dem Grenzen zu setzen sind, werden andere bewerten. Das Verfahren an sich kommt eher zu selten vor. Der Titel wird allzu unkritisch mit Expertise gleichgesetzt, von Redaktionen, dem Publikum, aber sehr oft auch seitens der Inhaber. Dabei sollte er vor allem Verpflichtung zur wissenschaftlichen Leistung sein. Das muss häufiger und besser überprüft werden. Auch seitens Redaktionen und Publikum, aber vor allem durch den Wissenschaftsbetrieb selbst. Solche Verfahren müssen transparent und fair sein – und viel häufiger Anwendung finden. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Bedeutung von Wissenschaft in unserer Gesellschaft. Denn leider ist längst nicht alles, was sich Professor nennen darf, auch nur näherungsweise Repräsentant der Wissenschaft.
„Deutschlands wahre Herausforderungen sind Überalterung, mangelnde Investitionen und zu viel Bürokratie“
Der jüngste Bericht des IWF zur globalen Konjunktur und Finanzpolitik, wird in der deutschen Öffentlichkeit irritierend kommentiert. Wir lesen sehr oft über das vergleichsweise schwache Wachstum Deutschlands, was noch stimmt, zugleich aber über die dafür gerne geäußerten Ursachen: Deindustrialisierung, Strompreise, Energiepolitik, zu teurer Klimaschutz etc.