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CoroNews 10.05.2020

Heute nur Leseempfehlungen. Covid-19 ist – keine Überraschung – auf dem Weg, politische Krisen auszulösen. Gar auch Staatskrisen? Ich hatte es auf dem Zettel, aber nicht bei uns. Die Pandemie wird noch lange dauern, niemand weiß, wer sie letztlich politisch am besten nutzt – auch bei uns nicht. Ein kleiner Überblick anbei.

Aus den USA zwei Berichte zur Immunität nach einer Covid-19 Infektion und zu sehr seltenen, teilweise aber tödlichen, Verläufen bei Kindern. Angesichts der Opferzahlen in New York sind drei verstorbene Kinder selten, aber es ist eben nicht Null.

Dass man zugleich auch dort, wo Kühltransporte zu Massengräbern laufen, politisch trefflich über die Opferzahlen streiten kann, lässt erschaudern. Das Thema werden wir auch bald wieder haben.

Sehr bewegend ein Bericht aus einem Seniorenheim in NRW. Ein Mensch mit Herz, der auf dem Parkplatz heult. Eine der vielen Einrichtungen neben den Krankenhäusern selbst, in denen die Zeche für die Biergärten beglichen wird. Das ist die tiefere Tragödie von Covid-19.

Zu den Zahlen: Ich hatte damit gerechnet, dass „R“ wohl wegen der ungenauen Zählung und Testung oszillieren wird. Ich kann mit der Kombination aus taggenauer Rechnung und teilweise tagelangen Verzögerungen bei den Daten wenig anfangen. Zudem kommt es sehr auf die Regionalität an, zu der es keine wirklich guten Daten gibt. Es ist ein Blindflug, ich hatte das schon vor der allgemeinen Kontrollierbarkeitsbegeisterung so bezeichnet. Dass R nun stetig einige Tage gestiegen ist, halte ich aber für einen Indikator dafür, dass bereits das schöne Wetter und die lässige Stimmung Wirkung zeigen – die heiklen Öffnungen kommen erst noch. Na denn.

Die Oxford-Daten anbei reagieren wie oft erwähnt erst sehr langsam, dafür aber stabiler. Ich rechne hier inzwischen auch mit einem Signal in den kommenden Tagen, aber es ist noch nicht vorhanden. Erste Ausreisser nach oben sehen wir in Frankreich, Österreich und bei uns. Bestenfalls führt das in einen Seitwärtstrend, an den Abwärtstrend glaubt meine ML inzwischen kaum noch.

Wird ein munterer Sommer und eine lange, zähe Geschichte. Wir sehen gerade erst den Anfang, das sollten wir alle uns klar machen. Gesundheitlich, politisch, wirtschaftlich – wir werden Dinge und Akteure sehen, von denen wir heute noch nichts ahnen. Entsprechend empfehle ich jedem, auch im eigenen Umfeld mitzuwirken – ich bin hier seit Beginn der Krise unermüdlich in diversen Foren unterwegs, um dagegen zu halten.

Ich wusste vom ersten Tag, warum ich das tue. Das Spiel dauert noch lange, wir müssen dran bleiben, sonst setzen sich Kräfte darauf, die wir uns nicht wünschen können. Genau das ist auch der Grund, weshalb ich die Fahrlässigkeit von Politikern wie Laschet hier immer wieder so scharf kritisiere. Er ist aus meiner Sicht zu schwach, den Weg selbst zu gehen, aber er öffnet anderen Türen, die nur darauf warten, unbelastet von eigenen Fehlern und Widersprüchen in der Krise loszulaufen.

 

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