Auch wenn mir in der Sache sogar Panikmache unterstellt wurde, sollten wir die hektischen Meldungen aus UK zur Kenntnis nehmen. Die sind gut informiert und vor allem die Experten im Gesundheitswesen wissen, was sie tun.
Das hat genau gar nichts mit Panik, sondern mit der nüchternen Feststellung zu tun, dass es ein Rennen von Impfungen gegen Omicron gibt – und da sind wir nicht schnell genug. Es hilft auch nichts, zufrieden darauf zu blicken, dass wir schneller als vorher geworden sind. Die Herausforderung ist nicht unsere Langsamkeit von gestern, sondern die viel schneller als Delta aufziehende Omicron-Welle.
Das Bild anbei zeigt den Unterschied zwischen UK und uns – wobei wir nun mal zur Kenntnis nehmen müssen, dass diese deutlich bessere Situation in UK gerade dazu führt, dort von einem Rennen zu sprechen und alles zu tun, den Impffortschritt zu steigern!
Man kann das auf der Seite der BBC ganz gut verfolgen, u.A. hier: https://www.bbc.com/news/uk-59634112.
Einige der Nachrichten: In London rechnet man damit, dass Omicron binnen 24 Stunden die führende Variante wird, für den Rest des Landes noch in diesem Jahr. Es werden, „dramatisch“ wachsende Infektionszahlen und in der Folge auch stark wachsende Steigerungen der Krankenhauseinweisungen erwartet, so wie das in Südafrika übrigens gerade auch passiert. Abhilfe – und das ist seit Tagen die gute Nachricht, die ich verbreite – ist von Impfungen zu erwarten. Die Briten sprechen von 70% Effektivität gegen Infektion, nehmen wir das mal so mit. Daher werden in UK nun Mitarbeiter im Gesundheitswesen auf die Impfungen konzentriert, zulasten anderer Tätigkeiten. Alles wird in dieses Rennen geworfen.
Das sollten wir verdammt noch mal auch tun und nicht länger darüber debattieren, ob dieses Virus harmloser verläuft. Das mag sogar so sein, wir wissen es nicht, aber die Fallzahlen, die es erzeugt, sind das Risiko. Dagegen haben wir derzeit nur 25% geboosterte, das ist viel zu wenig. Die Delta-Welle scheint endlich nicht mehr zu wachsen, vielleicht sinkt sie sogar leicht. Wir sind sowohl hinsichtlich der Impfungen als auch bezüglich der klinischen Belastung signifikant schlechter als die Briten aufgestellt – und dort wird gerade Alarmstufe vier von fünf ausgerufen.
Wer das für Panikmache hält, darf das gerne behalten. Es ist ein Rennen und wir sollten jetzt anfangen, zu rennen: Die Impfungen müssen zulegen. Es gibt nichts wichtigeres. Wir sollten wie die Briten alles darauf fokussieren, auch in der Debatte.