Oft ist konstruktiver Streit nicht zu vermeiden. Er kann sogar notwendig sein, um aus erhärteten Konfliktpositionen zu einer Lösung zu kommen. Das heißt aber nicht, beliebig lange über alle Themen zu streiten. Der konstruktive Streit muss im Gegenteil Themen aussortieren, um weiter zu kommen. Wer die Pandemie immer noch leugnet, die Risiken von Infektionen herunter spielt, die der Impfungen übertreibt oder deren Wirkung diffamiert, will nicht um eine Lösung streiten, sondern nur seinen Standpunkt durchsetzen. Dem geht es auch nicht um die Angemessenheit von Maßnahmen, denn er entzieht sich der Schwierigkeit genau dieser Frage, die selbstverständlich stets und immer im Raum steht. Das ist destruktiv und lohnt keinen Streit.
„Deutschlands wahre Herausforderungen sind Überalterung, mangelnde Investitionen und zu viel Bürokratie“
Der jüngste Bericht des IWF zur globalen Konjunktur und Finanzpolitik, wird in der deutschen Öffentlichkeit irritierend kommentiert. Wir lesen sehr oft über das vergleichsweise schwache Wachstum Deutschlands, was noch stimmt, zugleich aber über die dafür gerne geäußerten Ursachen: Deindustrialisierung, Strompreise, Energiepolitik, zu teurer Klimaschutz etc.