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CoroNews 28. August 2021

Nach einer Pause mal wieder aktuelle „CoroNews“. Ich hatte in der letzten Zeit vor allem die jüngeren Delta-Wellen beobachtet und die Trends der Länder miteinander verglichen. Anfang August habe ich die Entwicklung in UK als Hoffnungswert bezeichnet (https://dirkspecht.de/2021/08/die-entwicklung-in-uk-ist-ein-ueberraschender-hoffnungswert/) und danach dann am 8. August (https://dirkspecht.de/2021/08/endspiel-oder-vorrunde/) sowie am 19. August (https://dirkspecht.de/2021/08/die-delta-wellen-lassen-erste-aussagen-zu/) bestätigende Signale zur Wirksamkeit der Impfungen auch gegen Delta festgestellt.

Das und die Folgen lassen sich inzwischen nochmals klarer bewerten. Zunächst zeigt der Referenzpool der von mir gewählten Länder mit Ausnahme Deutschlands mindestens ein Abflachen der Welle oder einen Trendwechsel zu etwas, das ich „Seitwärts/Abwärts-Trend“ nennen würde. Besonders interessant ist dabei Israel, denn hier ist es bekanntlich aufgrund der inzwischen festgestellten Abnahme des Impfschutzes nach ca. sechs Monaten durch Drittimpfungen gelungen, den Trend abzuflachen.

Da diese Länder bezüglich der Gegenmaßnahmen ausgesprochen unterschiedlich aufgestellt sind, zugleich aber sehr ähnliche Muster im Verlauf zeigen, schließe ich daraus, dass i.W. die Impfungen diese Begrenzung der Entwicklung leisten. Um es vorweg zu nehmen: Das ist kein Plädoyer für eine Aufgabe jeglicher Gegenmaßnahmen, denn die Trends zu einer Begrenzung der Delta-Entwicklung sind zwar überall ähnlich, aber das Niveau, auf dem sich die Pandemie dabei bewegt, ist höchst unterschiedlich. Wir sehen hier zunächst nicht mehr und nicht weniger als die Feststellung, dass die Impfungen Delta grundsätzlich begrenzen. Wie wir damit im Detail umgehen sollten, ist eine Frage, der ich mich im Folgenden nähere. Bezogen auf Deutschland steht die Bestätigung dieser Entwicklung zudem noch aus. Es ist aus meiner Sicht definitiv zu erwarten, dass auch bei uns eine Dämpfung der Welle eintreten wird, aber wir sind in diesem Vergleich noch auf einem sehr niedrigen Niveau und müssen unseren „Deckel“ erst noch finden.

Wenn wir die Bedeutung der Impfungen für die Dämpfung der Entwicklung erkennen, lohnt zunächst ein Blick auf deren Stand. Das folgende Chart, welches denselben Vergleichspool umfasst, zeigt hier in allen Ländern einen offensichtlich wirksamen, aber zugleich auch noch sehr unterschiedlichen Stand. Die USA liegen mit etwas mehr als 50% hier am schwächsten, Irland mit 66% am besten und Deutschland rangiert im Mittelfeld. Da die Impfungen so wichtig sind, kann man nur sagen: Letztlich haben alle Nachholbedarf, jedes Prozent einer höheren Quote wirkt sich auf die Basis eines exponentiellen Prozesses aus und wirkt daher mit erheblichem Hebel.

Das bestätigt sich auch, wenn man die ICU-Daten in diesem Vergleichspool betrachtet. Das folgende Chart zeigt zunächst, dass diese Wellen selbstverständlich wie bisher auch den Infektionswellen folgen. Es gibt also keinen Grund, diese Daten nun in den Vordergrund zu nehmen und vier Wochen zu warten, bis man sie erhoben hat. Die stehen anhand der Inzidenzen vorher fest. Es ist leider eher eine populistische und dem Wahlkampf geschuldete Idee, der Bevölkerung damit irgendwelche Erleichterungssignale zu senden. Das muss nicht sein, denn es ist durchaus erkennbar, dass wir neben der Begrenzung der Infektionswellen einen noch stärkeren Effekt bei den Hospitalisierungen sehen. Warum man das nicht einfach so kommuniziert, wie es ist und zugleich über die immer noch bestehenden Folgen der Infektionen spricht, ist kaum nachvollziehbar. Ich komme weiter unten zu einer aus meiner Sicht zutreffenderen Bewertung als die schlicht sachlich falsche Aussage, die Inzidenzen hätten ausgedient. Sie haben eine andere Bedeutung, die gilt es zu erfassen.

Man erkennt nämlich, dass in den meisten Ländern das Verhältnis von Inzidenz zu folgender Hospitalisierung deutlich niedriger geworden ist. Das ist übrigens kausal nur durch die Impfungen erklärbar und damit ein weiteres, sehr deutliches Signal für deren Wirkung. Ebenso interessant ist die Betrachtung von zwei Ausnahmen: In den USA und in Israel haben die Hospitalisierungen das vorherigen Niveaus fast wieder erreicht. Die Ursache in den USA wird noch erforscht, hier liegt es nahe, dass es neben der vergleichsweise sehr niedrigen Impfquote aufgrund des Gesundheitssystems sowie der eklatanten Impfignoranz in einigen Staaten nicht gelungen ist, insbesondere die Hochrisikogruppen so gut zu erreichen, wie das den Europäern gelungen ist. Die Impfquoten unterscheiden sich dort regional ganz erheblich, der Mittelwert von 51% sagt daher wenig.

Für Europa relevanter ist die Entwicklung in Israel. Hier mehren sich nun die Studien, die von einer starken Abnahme des Impfschutzes ab teilweise bereits vier Monaten bei Risikopatienten und sechs Monaten bei allen sprechen. Die eher hohe Hospitalisierungskurve ist also sehr wahrscheinlich auf den bereits eingetretenen Rückgang des Impfschutzes zurück zu führen, der in Israel natürlich früher beginnt, als in den meisten anderen Ländern. In den USA vermutet man diesen Effekt neben den oben genannten ebenfalls. Beide Länder beginnen daher mit Drittimpfungen und ich hatte dazu mehrfach erwähnt, dass wir dieses Thema auch auf die Agenda nehmen sollten (https://dirkspecht.de/2021/08/die-drittimpfung-wird-kommen-das-sollte-auf-die-agenda/).

Zusammenfassend ist also festzustellen, dass die Impfungen Delta erfolgreich begrenzen, die Hospitalisierungen nochmals dämpfen und gerade deshalb beginnend mit sechs Monaten Drittimpfungen erfolgen sollten. Letztere übrigens – auch wenn das wohl aus kommunikativen Gründen wegen der immer noch zu geringen Doppelimpfungen nicht so klar gesagt wird – für die gesamte Bevölkerung. Das ist keine überraschende Erkenntnis und auch keine bedrückende. Es dürfte angesichts der Mutationen zu einer Serie von Nachimpfungen kommen, um dieser Pandemie abschließend die Wirkung zu nehmen. Da wir dieses Instrument haben und Produktionskapazitäten bald auch den Weltbedarf decken können, spricht nichts dagegen, genau diese Strategie zur Beendigung von Covid-19 als unser Leben beeinträchtigender Faktor zu erreichen.

Damit aber zur Detaildiskussion, wie die Impfungen und deren Effekt auf die Pandemie zu bewerten sind. Seit einigen Tagen gibt es für einige wenige Länder mehr Daten zu den Impfungen und deren Auswertung ist sehr interessant. Leider weisen nur ca. 20 Länder diese Daten aus, weshalb der folgende Vergleich teilweise durch die Verfügbarkeit von Informationen erzwungen ist. Hier werden nun zwei Länder mit vergleichsweise hoher Impfquote (Irland und Spanien) mit Deutschland sowie Österreich verglichen, da vermutet die Lage in Österreich sehr ähnlich unserer ist – und Deutschland wie so oft über diese Daten nicht präzise genug verfügt.

Zunächst die Entwicklung der Pandemie in diesem Vergleichspool. Erneut ist zu erkennen, dass auch Delta nicht beliebig wächst. Irland kommt aus einem steilen Aufwärtstrend zunehmend in einen Seitwärtstrend, das ist sogar bei der 14tägigen Glättung bereits sichtbar. Vermutlich befindet Irland sich bereits im Abwärtstrend, die 7tägige Glättung deutet das an. In Spanien ist der Abwärtstrend sehr stabil, da er in der 14tägigen Glättung klar erkennbar ist. Wie oben erwähnt, steht für Deutschland der Tippingpoint noch nicht fest und das gilt auch für Österreich, zu denen wir tatsächlich stets strukturell sehr ähnliche Verläufe hatten.

Der Vollständigkeit halber nun noch die klinischen Daten in diesem Vergleich. Erneut ist die Korrelation zu den Inzidenzen unverkennbar. Der bereits stabil erreichte Abwärtstrend Spaniens ist bei den klinischen Daten angekommen. Die immer noch auf hohem Niveau zunächst seitwärts laufenden Inzidenzen Irlands werden in den ICU-Belegungen erst noch kommen. In Deutschland und Österreich ist leider auch hier der Tippinpoint erst noch zu finden. Was aber bereits auffällt: Die Dämpfung der klinischen Daten durch die Impfungen ist zwar im Vergleich zu den vorherigen Wellen wie im größeren Vergleich oben überall erkennbar, aber er fällt unterschiedlich stark aus.

Daher lohnt eine genauere Analyse dieser Länder. Diese ist durch die neu verfügbaren Impfquoten nach Altersklassen möglich, die wie gesagt mit Ausnahme Deutschland für diese Länder vorliegen. Zunächst die drei Charts für Irland, Spanien und Österreich.

Zunächst ist zu diesen Daten anzumerken, dass es bei den unter 18jährigen bis zu den kleinen Kindern eine Dunkelziffer gibt. Die Impfquoten sind hier nicht Null, wie diese Daten nahelegen, da in allen Ländern vor allem auf Initiative von Eltern in allen Altersklassen geimpft wird. Es gibt dazu unterschiedliche Erhebungen, die Quoten dürften bald niedrig zweistellig sein.

Vergleicht man nun aber diese Impfquoten, so sieht man zunächst, dass die beiden auch insgesamt mit der Quote besser liegenden Iren und Spanier diese ausgesprochen schnell aufbauen konnten. Das ist ein Faktor, der leider oft übersehen wird. Es kommt natürlich nicht nur darauf an, eine möglichst hohe Impfquote zu erreichen, sondern bei einer laufenden Pandemie auch, dies mit maximaler Geschwindigkeit zu tun. Diesbezüglich sehen wir Nachholbedarf bei den Österreichern – und das gilt für Deutschland genauso.

Die strukturell besten Daten weist auch hier Irland aus. Der Impfschutz der Ü70 und damit der vulnerabelsten Gruppe ist bereits im Mai sehr schnell deutlich über 90% gewesen. Aber auch die Ü50 liegen inzwischen über 90% und die Ü25, unter denen nicht wenige Vorerkrankte sind, bei beachtlichen 80%. Das dürfte der Grund für die besonders starke Dämpfung der klinischen Daten in Irland sein. Offensichtlich ist es den Iren aber gelungen, auch die am Pandemiegeschehen besonders beteiligten Ü18 zuletzt auf immerhin 60% zu bekommen. Es ist zu erwarten, dass sich diese Quote in der Kohorte nun sehr bald bei den Inzidenzen zeigen wird.

In Spanien sehen wir ab Ü50 etwas schwächere Werte, die aber immerhin über 80% erreichen. Dieses Bild genügt offensichtlich, die Inzidenzen zu kippen, jedoch erlaubt es keine so starke Dämpfung der klinischen Daten.

In Österreich ist das Bild gemischt. Der Impfschutz ist wesentlich langsamer aufgebaut worden und er verteilt sich anders. Die Ü18 haben einen vergleichsweise guten Impfschutz, aber erst bei den Ü80 ist eine sehr gute Quote erreicht. Leider ist daher zu erwarten, dass die Dämpfung der klinischen Daten dadurch nochmals schwächer ausfällt. Hier deuten sich schmerzhafte Lücken ab Ü50 an, was mit Blick auf die USA einen stärkeren Druck auf die Krankenhäuser erwarten lässt. Verlässliche Daten für Deutschland sind nicht vorhanden, unsere „Datenkultur“ lässt das nicht zu. Der Gesamtverlauf der Impfquote ist ähnlich dem von Österreich. Wir können nur hoffen, dass die Verteilung bei uns günstiger ist.

Damit zu einem Versuch, die Lage für Deutschland zusammenfassend zu bewerten. Dies beginnt mit der aktuellen vom RKI veröffentlichten Altersverteilung der Inzidenzen. Hier sehen wir leider eine Fortsetzung des schon mehrfach erwähnten „Verjüngungstrends“ der Pandemie. Die markierten höchsten Inzidenzen sind vom Mittelpunkt der 20-25jährigen nun auf die 15-19jährigen gesunken – und dabei absolut weiter gestiegen. Anders ausgedrückt: Das Geschehen konzentriert sich zunehmend in Richtung unserer Kinder und Jugendlichen bei deutlich steigenden Zahlen. Dass es immer noch Ärzte, Funktionäre aus dem Gesundheitswesen und den Kultusministerien gibt, die darüber räsonieren, das Infektionsgeschehen beträfe Kinder, Kitas und Schulen nicht, ist nicht mehr zu ertragen!

Aus nüchterner Statistik gesehen, ist diese Verteilung natürlich keine Überraschung und sie ist zudem sogar erneut ein Beleg für die Wirksamkeit der Impfungen. Denn dieses Bild zeigt sich als unmittelbare Folge aus der umgekehrten Verteilung der Impfungen. Das ist die gute Nachricht an diesem traurigen Chart, das deshalb aber nicht besser wird. Denn: Wir sehen hier erneut einen glasklaren Beweis, wie falsch die Diskussion über die Hospitalisierungen ist. Man muss sogar unterstellen, dass die meisten sehr bewusst so argumentieren. Es ist nicht zu erwarten, dass die Hospitalisierungen nochmals so kritisch werden, wie bisher. Wer die nun ins Schaufenster stellt, will mehr oder weniger absichtlich von weiteren Maßnahmen nichts mehr wissen – und der trägt zugleich sehr klar die daraus folgenden Risiken für den Teil unserer Bevölkerung, den eine gesunde Gesellschaft im Fokus haben sollte: Die Jüngeren, die Kinder.

Die Diskussion über ICU-Belegungen und Sterbefälle war aus meiner Sicht stets verfehlt (https://dirkspecht.de/2021/08/die-diskussion-ueber-die-kapazitaeten-des-gesundheitswesens-hatte-nie-einen-wert/). Aufgrund der Impfungen ist das nun endgültig ein Spiel der Nebelkerzen. Es sind nicht mehr ICU-Belegungen und Sterbefälle das Risiko der Pandemie, sondern offensichtlich LongCovid für den Nachwuchs und die jungen Erwachsenen. Nun argumentieren viele, LongCovid sei nicht ausreichend erforscht. Das ist vollkommen richtig. Die Frage ist aber, wie eine Gesellschaft auf ein Risiko mit einem neuen Virus, das seine biologische Gefährlichkeit eindrucksvoll gezeigt hat, reagiert, wenn sie das für ihren Nachwuchs nicht einschätzen kann. Es kann wohl kaum der Weg sein, das mittels einer Durchseuchung genauer herauszufinden!

Seit Beginn der Pandemie ist vollkommen klar, dass die größten Risiken selbstverständlich bei den Älteren und Vorerkrankten liegen. Als Konsequenz war die Impfstrategie richtig, wobei Irland sehr gut zeigt, wie man das besser machen kann. Zugleich war klar, dass dadurch die Risiken in Richtung des besonders zu schützenden Nachwuchses verdrängt werden. Seit 1-1/2 Jahren hatte unsere Politik die Kenntnisse und die Gelegenheit, darauf zu reagieren: Von der Entwicklung alternativer Unterrichtskonzepte über die bessere Ausstattung der Räumlichkeiten mit Lüftungstechnik bis zur Vorbereitung einer raschen, konsequenten und gut organisierten Impfkampagne, sobald genug Wirkstoff da ist. Passiert ist davon nichts. Im Spätsommer/Herbst 2021 schicken wir die jüngsten unserer Gesellschaft in vollkommen unveränderte Kita- und Schulsituationen und diskutieren rauf und runter, wie wir mit den Impfungen umgehen, für die nun genug Wirkstoff auf Halde liegt. Das ist nicht akzeptabel, Wahlkampf hin oder her – und es sieht so aus, dass die Mehrheit der Bevölkerung das genau so sieht. Wie immer fokussiert sich der Wahlkampf aber leider auf Randgruppen, denn bekanntlich sind hier die meisten Wechselwähler zu finden. Hoffentlich wird diese Taktik bei der Wahl nicht belohnt, sondern durch den Wähler klar zurückgewiesen. Selten ist in einer Krise die Mehrheit so verraten worden, wie in dieser!

Fazit: Auch jetzt noch haben wir alle Mittel, angemessen auf die Pandemie zu reagieren und den Schaden zu minimieren. Die Wirksamkeit der Impfungen und die Verfügbarkeit von Wirkstoff lässt aus meiner Sicht wenig Zweifel, was zu tun ist: Die 2G-Regel sollte als Gegenmaßnahme im allgemeinen Leben ausreichen und sie ist mit diesen Wirkungsdaten begründbar. Das sollte hoffentlich der lahmenden Impfquote auf die Sprünge helfen. Zugleich wäre eine systematische und rasche Impfkampagne bei den U18 unmittelbar sowohl möglich als auch angezeigt. Ferner sollten die Zulassungen der Impfstoffe für die U12, die bereits laufen und deren Ergebnisse absehbar sind, bevorzugt behandelt werden und nicht wieder in diesen besonders langatmigen Diskussionen münden. Es wäre sogar zu überlegen, ein freiwilliges Angebot U12 zu prüfen. Viele Eltern erreichen auch in der Altersgruppe Impfungen. Es dürfte an dieser Stelle übrigens bereits gute Daten geben, wenn man sich denn darum kümmern würde – auch das wird fahrlässig unterlassen. Schließlich ist offensichtlich eine Drittimpfungskampagne beginnen mit Oktober und über die Monate die Gesamtheit einbeziehend bereits jetzt zu planen.

Vermutlich haben auch wir Lücken im Impfschutz bei den Erwachsenen, die sich in den Kliniken zeigen werden. Ganz so ruhig wird es nicht bleiben. Diese Folgen sind aus meiner Sicht hinzunehmen, denn es dürfte einen Personenkreis treffen, der sich bewusst gegen die Impfungen entschieden hat. Zu bedauern ist an der Stelle erneut das Klinikpersonal, welches – nur um das wenigstens zu erwähnen – ohnehin in dieser Krise eine der Hauptlasten getragen hat und nun auch mal das Recht hätte, nicht wieder den Besenwagen für gesellschaftliches Versagen leisten zu müssen.

Zum Schluss noch ein wenig Essig in den Wein: Die genannten Maßnahmen – 2G, Impfkampagne U18 und Drittimpfungskampagne – sollten nach den vorliegenden Daten ausreichen, durch Herbst/Winter zu kommen und die Schäden weitgehend auf diejenigen zu begrenzen, die das Risiko freiwillig akzeptiert haben. Das große „aber“ ist jedoch die Tatsache, dass wir die Delta-Wellen bisher überwiegend im Sommer beobachtet haben. Das Geschehen wird definitiv in geschlossenen Räumen wieder dynamischer werden. Dagegen dürfte die zwar zäh, aber weiter steigende Impfquote wirken.

Wie sich diese gegenläufigen Effekte auswirken, ist der große Unsicherheitsfaktor dabei. Wenn unsere Politik mit ihren Versäumnissen so weiter macht und die Pandemie stärker auf die kältere Jahreszeit reagiert, ist es nicht ausgeschlossen, dass der Laden doch noch mal umfassender zusammenbricht. Das wäre ganz besonders ärgerlich. Wir sollten daher klar erkennen: Wir hatten niemals Spielraum für Fehler, daran hat sich nichts geändert!

 

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